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Glossar

Hier finden Sie anhand von Stichworten und Fachbegriffen Zugang zu spezifischen Informationen rund um die Luftbefeuchtung.

 Biostoffverordnung (BioStoffV)
Regelt berufsbedingte Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen, d. h. im weitesten Sinne mit Mikroorganismen/Krankheitserregern. Sie enthält Regelungen zum Schutz der Beschäftigten bei diesen Tätigkeiten. Diese Verordnung legt zusammen mit dem untergeordneten Regelwerk den "Technischen Regeln für Biologische Arbeitsstoffe" (TRBA) fest, wie die Gefährdungsbeurteilung bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen durchzuführen ist und welche Arbeitsschutzmaßnahmen zu treffen sind.
 Biozid-Produkte
Enthalten Biozid-Wirkstoffe in der Form, in welcher sie zum Verwender gelangen um bestimmungsgemäß auf chemischem oder biologischem Wege Schadorganismen zu zerstören, abszuschrecken, unschädlich zu machen, Schädigungen durch sie zu verhindern oder sie in anderer Weise zu bekämpfen.
 Biozid-Wirkstoffe
Sind Stoffe mit allgemeiner oder spezifischer Wirkung auf oder gegen Schadorganismen, die zur Verwendung als Wirkstoff in Biozid-Produkten bestimmt sind; als derartige Stoffe gelten auch Mikroorganismen einschließlich Viren oder Pilze mit entsprechender Wirkung und Zweckbestimmung.
 Biozide
(Lat. = Lebenstöter) Bezeichnung für Substanzen, die in den Stoffwechsel von Organismen bzw. lebenden Zellen eingreifen und diese abtöten. Biozide gehören den unterschiedlichsten Stoffklassen an.
 Biozidverordnung
Die neue Verordnung (EU) No. 528/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Bereitstellung auf dem Markt und die Verwendung von Biozidprodukten, kurz „Biozid-Verordnung“ trat am 17.07.2012 in Kraft. Angewendet werden muss die neue Verordnung seit dem 01.09.2013 und hat damit die bis dato geltende Biozid-Richtlinie (RL 98/8/EG) abgelöst.
 Building-Related-Illness (BRI)
Entspricht einem definierten Krankheitsbild mit eindeutiger Ursache-/Wirkungsbeziehung und wird deshalb unter dem Begriff der gebäudebezogenen Krankheiten zusammengefasst. Es handelt sich hier zumeist um Erkrankungen des allergischen Formenkreises.
 Chlorierung
Ist das Versetzen von Wasser mit Chlor oder Chlorverbindungen zur Desinfektion von Trink-, Gebrauchs- und Abwässer oder der Wasseraufbereitung für Schwimmbäder. Die Chlorierung von Wasserleitungssystemen ist eine funktionierende Methode, um Bakterien abzutöten.
 Chronique-Fatique-Syndrom (chronisches Erschöpfungssyndrom)
Das CFS ist eine chronische und bisher unheilbare Krankheit. Sie ist charakterisiert durch eine lähmende geistige und körperliche Erschöpfung bzw. Erschöpfbarkeit sowie durch eine spezifische Kombination weiterer Symptome. Dazu gehören neben der chronischen Erschöpfung unter anderem Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen.
 Cladosporium
Schimmelpilzgattung, die aufgrund von eingelagerten dunklen Pigmenten auch zu den "Schwärzepilzen" gezählt wird (siehe auch Alternaria, Aureobasidium). Cladosporium wird weltweit auf abgestorbenen Pflanzen und organischen Materialien (Wandschimmel) gefunden. Cladosporium herbarum ist der häufigste Vertreter der europäischen Luftsporenflora. Das allergene Potential von Cladosporium ist deutlich niedriger als das von Alternaria, allerdings ist die Menge an Sporen wesentlich größer.
 Clostridium
Clostridien sind grampositive Stäbchenbakterien, die nur unter Ausschluss von Sauerstoff (anaerob) überleben können. Daher sind sie nur selten in Wasserproben aus Luftbefeuchtern zu finden. Wie Bacillus-Arten können sie unter schlechten Umweltbedingungen widerstandsfähige Dauerstadien ("Sporen") ausbilden, die auch in sauerstoffreichen Medien überdauern können. Falls Clostridien in einer Wasserprobe aus einer RLT-Anlage enthalten sind, ist das ein Hinweis darauf, dass sich an irgendeiner Stelle dichte Biofilme mit anaeroben Verhältnissen gebildet haben.
 Coliforme Keime
Enterobakterien die Laktose spalten können. Hierzu gehören z. B. Escherichia, Enterobacter und Klebsiella. Sie können in Wasser vorkommen und zeigen eine Verschmutzung an. Sie werden als Umweltindikatoren für Verschmutzung genommen, da sie etwas widerstandsfähiger als andere Bakterien sind. So kann Escherichia coli im Boden bis zu 25 Wochen überleben.
 Dampf-Luftbefeuchter
Bei einem Dampf-Luftbefeuchter wird oft Trinkwasser direkt verwendet. Der Wasserdampf entsteht in der Regel durch Elektroden-, Heizstab- oder Gas-Dampferzeugung. Der erzeugte Dampf wird über ein Ventilationsgerät direkt in den zu befeuchtenden Raum gegeben oder über Dampfverteiler in die RLT-Anlage eingespeist. Die Dampf-Luftbefeuchtung besitzt eindeutige Vorteile in der Hygiene und der genauen Regelbarkeit.
 Desinfektion
Bedeutet Abtöten sowie Inaktivierung von Krankheitserregern. Eine völlige Keimfreiheit ist nicht gegeben. Abgetötete Zellen und Zellbestandteile können durch die Desinfektion nicht entfernt werden.
 DGUV Test
Das DGUV Test Zeichen wird von der Prüf- und Zertifizierungsstelle der DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) ausgestellt und vergeben, wenn spezielle Aspekte an einer Maschine oder Teilgeräte geprüft wurden. Ein Beispiel hierfür ist das DGUV Test-Zertifikat „Optimierte Luftbefeuchtung“. Die Prüf- und Zertifizierungsstelle Druck und Papierverarbeitung setzt mit diesem Prüfzeichen Maßstäbe.
 Dip-Slides
Eintauchnährböden zur Keimzahlbestimmung in wässrigen Medien. Bei den eingesetzten Nährböden handelt es sich um Standardnährmedien zur Bestimmung von Bakterien und Schimmelpilzen/Hefen.
 Druckdifferenz
Differenz der statischen Drücke vor und hinter einem Filter. Die Druckdifferenz ist bei konstanter Anströmgeschwindigkeit ein Maß für die Staubbeladung/Filtersättigung
 Elektrofilter
Sind Anlagen zur Abscheidung von Partikeln aus Gasen, die auf dem elektrostatischen Prinzip beruhen. Die Staubteilchen besitzen zwar oft eine natürliche Ladung, diese reicht aber bei weitem nicht aus, um das Teilchen mit ausreichender Kraft zur entgegengesetzt geladenen Elektrode zu beschleunigen. Deshalb werden sie in einem elektrischen Feld stark aufgeladen.
 Elektrosmog
Bezeichnet eine überhöhte „Konzentration“ elektromagnetischer Felder mit möglicherweise gesundheitsschädlichen Auswirkungen auf die belebte Natur, Menschen, Tiere, Pflanzen, sonstige Lebewesen und einzelne Zellen.
 Endotoxine
Endotoxine sind Bestandteile (Lipopolysaccharide) in der Zellwand gramnegativer Bakterien. Größere Mengen von Endotoxinen werden beim Absterben der Bakterien frei. Beim Einatmen können toxische Reaktionen mit grippeartigen Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen und Husten die Folge sein. Anerkannte toxikologisch abgeleitete Grenzwerte zur Bewertung von Messergebnissen gibt es bislang nicht, technische Richtwerte für bestimmte Branchen sind in der Diskussion. Der Zusammenhang zwischen hohen Endotoxinwerten und berufsbedingten Erkrankungen ist nicht eindeutig, da eine erhöhte Endotoxinbelastung in aller Regel gleichzeitig auch eine Exposition gegenüber einer Vielzahl von lebenden und toten Mikroorganismen und deren Stoffwechselprodukten (Mischexposition) bedeutet. Daher ist es schwierig nachzuweisen, dass auftretende Erkrankungen ausschließlich durch Endotoxine verursacht wurden.
 Entkeimung
Ist Entfernung oder Abtötung von Mikroorganismen in jedem Entwicklungsstadium; sie beschreibt einen Vorgang, bei dem z. B. Krankheitserreger durch Beschädigung der DNA inaktiviert oder entfernt und abgetötet werden.
 Escherichia coli
Escherichia coli kommt in großen Mengen im Darm von Mensch und Tier vor, in der Regel ohne Krankheiten auszulösen. In anderen Teilen des Körpers kann es jedoch zu Krankheiten kommen (Harnwegsinfektionen, Meningitis). Einige Stämme können akuten Durchfall auslösen. In Sonderfällen kann es dabei zum sogenannten HUS mit Nierenversagen und hämölytischer Anämie kommen.
 EU-Richtlinie: 90/679/EWG
Richtlinie 90/679/EWG des Rates vom 26. November 1990 über den Schutz der Arbeitnehmer gegen Gefährdung durch biologische Arbeitsstoffe bei der Arbeit: diese EU-Richtlinie wird durch die Biostoffverordnung in Deutschland umgesetzt.
 Exogen Allergische Alveolitis (EAA)
Eine allergisch bedingte Entzündung der Atemwege durch bestimmte Mikroorganismen (z. B. thermophile Aktinomyceten, vgl. Aktinomyceten). Führt nach Abklingen der Entzündung zu einer Vernarbung des Lungengewebes und somit zu nachlassender Funktion. Bei der "Befeuchterlunge" handelt es sich um EAA durch Kontamination des Befeuchterwasser mit Mikroorganismen (z. B. Thermoaktinomyceten, Cephalosporium, Penicilliumarten, Aureobasisium, Mucorales). Die geschätzten Schwellenwerte zur Auslösung einer EAA werden von verschiedenen Autoren für Schimmelpilze und thermophile Aktinomyceten im Bereich von 106 bis 1010 KBE/m3 angegeben.
 Exposition gegenüber biologischen Arbeitsstoffen
Ist das Vorhandensein von biologischen Arbeitsstoffen, die im Rahmen gezielter oder nicht gezielter Tätigkeiten auf die Beschäftigten einwirken.
 Exposition gegenüber Gefahrstoffen
Inhalative Exposition ist das Vorhandensein eines gefährlichen Stoffes in der Luft im Atembereich des Beschäftigten. Sie wird beschrieben durch die Angabe von Konzentration und zugehörigem zeitlichen Bezug (Dauer der Exposition).
Eine dermale Exposition liegt vor, wenn Hautkontakt gegenüber Gefahrstoffen besteht. Sie wird beschrieben durch die Menge und Konzentration des Stoffes auf der Haut, Lage und Ausdehnung der benetzten Fläche, sowie Dauer und Häufigkeit des Hautkontaktes.
 Faserfilter
Ist die am häufigsten eingesetzte Filterart. Das Filtermedium ist ein Vlies, welches aus Fasern unterschiedlicher Werkstoffe, wie Glas, Kunststoff, Naturprodukten oder Metallen hergestellt wird.
 Feinstaubfilter
Nach DIN EN 779 werden Filter in Filterklassen F7 bis F9 als Feinstaubfilter bezeichnet.
 Filterklassen
Die Klassifizierung von Luftfiltern wird durch die Einteilung in Gruppen (z. B. Grobstaubfilter, Feinstaubfilter) und Filterklassen erreicht.  Es gibt Grobstaubfilterklassen G1 bis G4 u. a. auch Feinstaubfilterklassen G7 bis G9.
 Filterstandzeit
Ist die Betriebszeit eines Filters. In der VDI 6022 sind die differenzdruckunabhängigen Filterstandzeiten festgelegt: für die 1. Filterstufe maximal 1 Jahr und für die 2. Filterstufe maximal 2 Jahre.
 Flavobakterien
Gramnegative Bakterienfamilien, die Sauerstoff für ihr Wachstum benötigen. Sie sind artenreich, sehr weit verbreitet und kommen im Boden, Süß- und Salzwasser, aber auch in verdorbenen Nahrungsmitteln vor. Sie werden häufig in Wasserproben von Luftbefeuchtungseinheiten nachgewiesen. Als Krankheitserreger sind sie nur selten beschrieben worden.