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Filterbauarten

Filter können aus unterschiedlichen Materialien gebaut werden. Je nach Anwendungszweck werden bestimmte Filterbauarten bevorzugt eingesetzt.

Metallfilter

Metallfilter werden vollständig aus Metall hergestellt. Das Filtermedium besteht aus Stahlwolle, metallgestrickten Formkörpern, Streckmetall und gelochten Blechen. Einsatzzwecke sind die Abscheidung von Öl- und Fettnebeln, die Grobstaubabscheidung und die Farbnebelabscheidung. Die Benetzung der Metalloberflächen erfolgt mit einem Benetzungsöl. Die Reinigung erfolgt durch Auswaschung in Öl oder Lösungsmitteln. Nachteilig sind die unbequeme und schmutzige Reinigungsarbeit und der nicht ausreichende Entstaubungsgrad. Sie werden daher nur noch selten eingesetzt.

Faserfilter

Das Filtermedium ist ein Vlies, welches aus Fasern unterschiedlicher Werkstoffe wie Glas, Kunststoff, Naturprodukten oder Metallen hergestellt wird. Die verschiedenen Formen der Filter sind auf den Werkstoff und auf das Einsatzgebiet abgestimmt.
Die Hauptforderungen sind lange Betriebszeiten und eine niedrige Druckdifferenz. Dies wird dadurch erreicht, dass möglichst viel Filterfläche in einem Filter untergebracht wird. Die am meisten verbreitete Bauform ist der Taschenfilter. Die in RLT-Anlagen eingebauten Filter bestehen meistens aus mehreren einzelnen Taschen, die in einem gemeinsamen Rahmen eingebaut sind. Taschenfilter haben eine besonders hohe Staubspeicherfähigkeit und geringe Einbaumaße. Sie sind zwar nicht reinigungsfähig, haben jedoch eine lange Standzeit. In RLT-Anlagen werden überwiegend Taschenfilter eingesetzt.

Zur Abscheidung von Feinst- oder Schwebstäuben gibt es spezielle Faserfilter. Das verwendete Filtermedium ist ebenfalls ein Vlies aus verschiedenen Materialien, welches zickzackförmig gefaltet und in einem Rahmen eingebaut ist. Diese Filter werden als letzte Filterstufe eingesetzt, wo es auf besonders hohe Abscheidegrade für kleine und kleinste Partikel ankommt. Einsatzgebiete sind z. B. Laboratorien und Operationsräume in Krankenhäusern.

Schwebstofffilter

Für besonders hohe Abscheidegrade dienen hochwertige Schwebstofffilter-Elemente, die auch für Stäube und Schwebstoffe unter 0,5 µm geeignet sind, wie radioaktive Schwebstoffe, Bakterien oder Viren. Sie werden als Endstufe eines mehrstufigen Filters verwendet und zwar für Laboratorien, Operationsräume oder pharmazeutische Betriebe.

Aktivkohlefilter

Filter mit Aktivkohle dienen zur Adsorption von schädlichen oder unerwünschten gas- und dampfförmigen Verunreinigungen aus der Luft. Zu diesen Verunreinigungen zählen Gerüche aus Küchen, Versammlungsräumen, Dämpfe und Gase aus industriellen Prozessen sowie radioaktive Gase. Das Basismaterial für Aktivkohle besteht aus Steinkohle, Kokosschalen oder auch Holz. In einem speziellen Prozess wird das Grundmaterial so aufbereitet, dass ein Körper mit zahlreichen Poren (Porendurchmesser von 1 nm bis 1 µm) entsteht. Dadurch erhält der Grundwerkstoff eine sehr große Oberfläche, an der sich die Substanzen/Partikel anlagern können.

Elektrofilter

Elektrofilter bestehen aus einem Ionisierungsteil mit positiv geladenen Wolframdrähten, in dem die mit der Luft ankommenden Staubteilchen durch Anlagerung von Ionen elektrisch aufgeladen werden. Ein Plattenkondensator mit abwechselnd positiv gepolten und auf Erdpotenzial liegenden Platten stellt das Staubabscheidungsteil, den Kollektor, dar. Die vorwiegend positiv geladenen Staubpartikel werden beim Durchgang durch die Abscheidezone durch das elektrische Feld angezogen und werden so abgeschieden. Der Entstaubungsgrad ist dadurch auch bei kleinsten Staubteilen gut. Hauptnachteil aber ist der hohe Preis, da sie teurer als mechanische Filter sind. Sie sind dann wirtschaftlich einzusetzen, wenn große Luftströme mit hohem Staubgehalt zu reinigen sind.

 

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