Mobile Luftbefeuchter
Zu trockene Luft im Büro kann stören: Trockene Schleimhäute, brennende Augen oder ein "elektrischer Schlag" beim Anfassen der Türklinke. Besonders an Wintertagen, wenn geheizt wird, sinkt die relative Luftfeuchtigkeit schnell unter 30 %. Lüften bringt zwar Außenluft herein, jedoch kaum Luftfeuchte, denn kalte Luft kann nur sehr wenig Wasser aufnehmen.
Abhilfe kann geschaffen werden, indem zusätzliches Wasser in die Raumluft eingebracht wird. Den Mitarbeitern, die unter trockener Luft leiden, wird daher oft geraten, Behälter aus Keramik oder Kunststoff an die Heizkörper zu hängen. Doch Vorsicht! Stehendes Wasser bei 30 - 40 °C ist eine wahre Brutstätte für Bakterien und Algen. Zudem müssten täglich mehrere Liter Wasser verdunstet werden, was solche kleinen Gefäße nicht leisten können.
Problematisch sind auch Zimmerbrunnen oder Wasserläufe. Schon nach kurzer Zeit bildet sich auf den feuchten Flächen ein Biofilm, der regelmäßig entfernt werden müsste. Eine ausreichende Anzahl von Zimmerpflanzen kann die Luft auch befeuchten, aber meist ist zu wenig Platz für eine ausreichende Anzahl und Größe vorhanden und sie benötigen regelmäßig Pflege.
Wichtig für den hygienischen Betrieb:
Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass
- das Wasser täglich gewechselt wird. Ablagerungen und die Bildung eines Biofilms werden so vermieden,
- die Reinigung der mobilen Befeuchter wöchentlich durchgeführt werden muss,
- verschmutzte Bauteile, wie z. B. Filtermatten, regelmäßig ausgetauscht werden müssen,
- wenn der Luftbefeuchter im Sommer oder in den Betriebsferien nicht benötigt wird, vollständig entleert und nach Herstellerangaben gereinigt werden muss,
- für die Wartungs- und Reinigungsarbeiten eine Betriebsanweisung erstellt werden sollte, um sicherzustellen, dass die Arbeiten richtig durchgeführt werden,
- die Reinigungsarbeiten in einem Wartungshandbuch dokumentiert werden.
Die systemabhängigen typischen Wartungshinweise sind mit den Herstellerangaben in der Betriebsanleitung des Gerätes abzugleichen.
Wichtig für die Anschaffung:
- Wählen Sie den Luftbefeuchter nicht zu groß, sonst kann es zur Überfeuchtung des Raumes kommen.
- Luftbefeuchter sollten über einen Hygrostaten verfügen, der die Luftfeuchtigkeit im Raum misst und ihn bei Erreichen des Sollwertes - der ideale Bereich liegt zwischen 40 und 55 % rel. Luftfeuchte - abschaltet. Für die Luftbefeuchter ohne Hygrostaten bietet der Zubehörhandel Hygrostate für die Steckdose an. Die Luftbefeuchter werden daran angeschlossen.
- Die Befeuchterleistung sollte über mindestens zwei Leistungsstufen einstellbar sein.
- Je nach Einsatzfall können Betriebsgeräusche, z. B. die Antriebsmechanik, die Mitarbeiter stören. Lassen Sie sich das Gerät vor dem Kauf vorführen.
- Fragen Sie nach Bauteilen, die regelmäßig ausgetauscht werden müssen und vergleichen Sie den Stromverbrauch der Geräte.
- Einfache Handhabung des Wasserbehälters zum Befüllen und Entleeren ist empfehlenswert. Der Inhalt sollte nicht zu klein sein, sonst muss häufig nachgefüllt werden. Bei leerem Behälter ist es wichtig, dass das Gerät automatisch abschaltet.
- Lassen Sie sich vor dem Kauf die Wartungs- und Reinigungsarbeiten genau erklären und prüfen Sie vor allem, ob der Wasserbehälter und die Geräteinnenflächen gut zur Reinigung zugänglich sind.
- Die Bedienungsanleitung sollte nicht nur detaillierte Angaben zu den Wartungs- und Reinigungsarbeiten beschreiben, sondern auch Angaben zur Lagerung des Gerätes enthalten, wenn das Gerät über einen längeren Zeitraum nicht benutzt wird, z. B. während der Betriebsferien.
- Der Luftbefeuchter muss mit einem CE-Zeichen versehen sein. Die Dokumentation muss eine Konformitätserklärung enthalten.
Die wesentlichen Systeme für mobile Luftbefeuchter im Überblick:
Mobile Verdunstungs-Befeuchter
Bei dieser Befeuchtung wird die Raumluft durch einen Ventilator angesaugt und über feuchte Verdunstungskörper geleitet, wobei sie Feuchtigkeit aufnimmt. Verdunstungskörper sind z. B. in Wasser stehende Verdunstungskassetten, Filtermatten oder im Wasser rotierende Kunststoffscheiben.
- Vorteile
Die erforderliche Energie für den Verdunstungsprozess wird der Raumluft entnommen, wodurch ein Kühleffekt eintritt. Hierdurch ist der Energieverbrauch gering, da elektrische Energie nur noch für den Antrieb des Ventilators bzw. der rotierenden Scheibenpakete benötigt wird.
- Nachteile
Auf den Verdunstungskassetten und Filtermatten lagern sich Kalk aus dem Wasser und Schmutzpartikel aus der Luft an. Die Oberfläche verkrustet und das Material verliert seine Befeuchtungsfähigkeit. Um einer Verkeimung der Kassetten oder Filtermatten vorzubeugen, werden sie zum Teil antibakteriell mit Triclosan behandelt. Dieser Stoff kann aber bei den Mikroorganismen Resistenzen hervorrufen, d. h. sie werden gegen das Mittel immun. Zur Entkeimung des Befeuchterwassers empfehlen einige Hersteller die kontinuierliche Zugabe von Desinfektionsmitteln. Hierin kann aber ein anderer bedenklicher Stoff, z. B. Benzalkoniumchlorid, enthalten sein. Er verbleibt als Rückstand im Wasserbehälter und kann bei Hautkontakt Allergien auslösen. Bei der Reinigung sind daher unbedingt Gummihandschuhe zu tragen. Darüber hinaus werden auch Silberstifte empfohlen, die in den Wasserbehälter gelegt werden. Die im Wasser gelösten Ionen halten das Wasser keimarm. Es werden jedoch nur die Bereiche der Verdunstungskörper erfasst, die ständig im Wasserbad stehen.
Mobile Verdampfungs-Befeuchter
Bei den Verdampfern wird das Wasser auf fast 100 °C erhitzt. Man unterscheidet zwischen Elektroden- und Heizelementeverdampfern.
Bei Elektrodenverdampfern befinden sich im Wasserbehälter zwei Elektroden. Durch die Befüllung mit Leitungswasser wird der Stromkreis zwischen den Elektroden geschlossen und es fließt elektrischer Strom, durch den das Wasser erhitzt wird.
Heizelementeverdampfer arbeiten mit einem strombetriebenen Heizelement, ähnlich einem Tauchsieder.
- Vorteile
Der Wasserdampf ist frei von mineralischen Bestandteilen, da diese als Kalk im Gerät zurückbleiben. Je höher der Kalkgehalt des verwendeten Wassers ist, desto mehr Rückstände bleiben im Gerät zurück. Durch die Erhitzung werden Keime und Bakterien abgetötet, daher kann auf Wasserzusätze zur Keimreduzierung verzichtet werden. Verdampfer besitzen auch keine Verdunstungskassetten oder Filtermatten, die regelmäßig getauscht werden müssen. - Nachteile
Die Elektroden bzw. das Heizelement beschlagen je nach Betriebsdauer und Wasserqualität mit Mineralrückständen. Die Leistungsaufnahme von Verdampfern ist recht hoch, da ausschließlich elektrische Energie für die Verdampfung eingesetzt wird.
Mobile Ultraschall-Befeuchter
Bei Ultraschallbefeuchtern wird Wasser durch einen Ultraschall-Schwinger zu hochfrequenten Schwingungen angeregt. Hierdurch spalten sich an der Wasseroberfläche sehr feine Wassertröpfchen in Form eines kalten Nebels ab, der durch einen Ventilator im Raum verteilt wird.
- Vorteile
Die erforderliche Umwandlungsenergie für den Verdunstungsvorgang wird, wie bei Verdunstern, der umgebenden Raumluft entzogen. Die Luft kühlt sich ab und der Stromverbrauch ist gering. - Nachteile
Werden die Reinigungsarbeiten nur unzureichend ausgeführt, kann es zur Verkeimung des Befeuchterwassers kommen und die Bakterien werden mit dem Nebel in die Atemluft ausgetragen. Bei Betrieb mit sehr kalkhaltigem Wasser transportieren die Wassertröpfchen den Kalk in die Umgebungsluft, der sich dann als weißer Belag im Raum niederschlägt. Kalk führt auch zu Ablagerungen auf dem Ultraschall-Schwinger und reduziert dessen Lebensdauer.
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