Empfehlungen für den Umgang mit Dip-Slides
Werden Eintauchobjektträger zur Keimzahlkontrolle eingesetzt, sind die folgenden Punkte zu beachten.
- Nur Eintauchobjektträger mit sogenannten Standard-Nährmedien zur Gesamtkeimzahlbestimmung sind nach dem geltenden Infektionsschutzgesetz (IfSG) anzeige- und erlaubnisfrei.
- In Zweifelsfällen wird empfohlen, sich vom Hersteller bestätigen zu lassen, dass es sich um solche Nährmedien und nicht um Selektivnährmedien handelt.
- Bei der Auswahl ist auf den Auswertebereich des Dip-Slides zu achten. Der untere Auswertebereich sollte höchstens bei 100 KBE/ml liegen.
- Hinsichtlich der Vergleichbarkeit von Ergebnissen sollte ein einmal gewähltes Produkt kontinuierlich beibehalten werden. Es sollte nicht zwischen verschiedenen Produkten bzw. Herstellern mit unterschiedlichen Nährmedien gewechselt werden.
- Für Anwendung und Auswertung sollte(n) wenn möglich - zumindest für einen Arbeitsbereich - immer nur eine oder zwei Person(en) zuständig sein (Fehlerkonstanz), die in die korrekte Handhabung eingewiesen sind.
- Zur Verbesserung der Aussagefähigkeit sollten immer mehrere Parallelproben von unterschiedlichen Probenahmestellen angelegt werden.
- Die Beprobung sollte je nach Erfordernissen in regelmäßigen zeitlichen Abständen wiederholt werden; bei hoher oder wiederkehrender Belastung mit Mikroorganismen mit daraus folgenden technischen Problemen ist bis zur Behebung des Problems eine wöchentliche Überprüfung anzuraten.
- Die Anwendungsbeschreibungen des Produkt-Beipackzettels sind genau einzuhalten. Dabei ist besonders zu achten auf:
- das Verfalldatum (Dip-Slides sind nur begrenzt haltbar! Eine Begrenzung der Lagerungsfähigkeit ergibt sich durch die Alterung der Nährböden, insbesondere durch Austrocknung),
- die Lagerbedingungen (kühl und dunkel aufbewahren),
- jeden Hautkontakt während der Probenahme vermeiden,
- Beginn der Bebrütung direkt nach der Probenahme (max. 24h gekühlte Lagerung),
- die richtige und konstante Bebrütungstemperatur (30 °C nach VDI 6022 Blatt 1) und die richtige Bebrütungsdauer (unterschiedliche Zeiten für Bakterien und Hefen/Schimmelpilze) einhalten.
- Dip-Slides sollten nicht mehr anwendet werden, wenn sie schon einmal geöffnet wurden, nicht mehr fest verschlossen sind oder der Nährboden ausgetrocknet aussieht.
- Die beaufschlagten Eintauchnährböden während der Bebrütungszeit nur locker verschließen (Gefäße zuschrauben und anschließend wieder etwa eine halbe Umdrehung zurückdrehen).
- Sollte sich Kondenswasser bilden, durch vorsichtiges Schütteln versuchen, das Kondenswasser an einer Stelle im Gefäß zu konzentrieren; eventuell Trägerplatte durch geringfügige Drehungen zum besseren Ablesen in ihrer Position verändern. Gefäß nicht aufschrauben und den bewachsenen Objektträger nicht herausnehmen.
- Das Sammeln gebrauchter Eintauchnährböden für die anschließende Entsorgung muss in dafür geeigneten Behältnissen erfolgen, die mit dem Hinweis "infektiöse Abfälle" gekennzeichnet sind.
Spezifikationen der Eintauchnährböden (Herstellerangaben)
Produkt | Hersteller | Nährboden | Inkubationstemperatur | Bebrütungsdauer | Anwendungsgebiet ¹ ) | Auswertebereich GKZ |
---|---|---|---|---|---|---|
Cult-Dip Combi | Merck | TTC-Agar | 27-30 °C | 24-48 | k. A. | 103-107 |
Dip-Slides Combi | BODE | TTC-Agar | 27-30 °C (20 °C) | 24-48 h (48-72 h) |
Nachweis v. aeroben Bakterien, Hefen u. Pilzen | 102 - 107 |
A/HS | heipha | CASO-Agar²) | 30 °C | 4 d | Orientierende Keimzahl in RLT-Anlagen nach VDI 6022 | 102 - 106 |
GK-A/C | heipha | CASO-Agar²) | 30 °C oder Raumtemp. | 3-5 d | Bestimmung der GKZ | 102 - 106 |
Mikrocount Combi | Schülke & Mayr | TTC | 27-30 °C | 24-48 h | k. A. | 103 - 107 |
TS (CASO)/MEA | OXOID | CASO | Raumtemp. | 2-7 d | Orientierende Keimnzahl in RLT-Anlagen nach VDI 6022 | 101 - 106 |
Envirocheck Contact DC | Merck | CASO-Agar²) | 35-37 °C | 24-48 h | Desinfektionskontrollle auf Oberflächen, Flüssigkeiten | 103 - 107 |
¹) nach Herstellerangaben
²) Enthemmer
GKZ: Gesamtkoloniezahl
TTC-Agar: Fleischextrakt-Pepton-Glycerein-Agar, TTC als Indikator
CASO-Agar; Casein-Sojamehl-Pepton-Agar, universeller Nährboden
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