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Empfehlungen für den Umgang mit Dip-Slides

Werden Eintauchobjektträger zur Keimzahlkontrolle eingesetzt, sind die folgenden Punkte zu beachten.
  1. Nur Eintauchobjektträger mit sogenannten Standard-Nährmedien zur Gesamtkeimzahlbestimmung sind nach dem geltenden Infektionsschutzgesetz (IfSG) anzeige- und erlaubnisfrei.
  2. In Zweifelsfällen wird empfohlen, sich vom Hersteller bestätigen zu lassen, dass es sich um solche Nährmedien und nicht um Selektivnährmedien handelt.

    Probenahme mit Dipslides

  3. Bei der Auswahl ist auf den Auswertebereich des Dip-Slides zu achten. Der untere Auswertebereich sollte höchstens bei 100 KBE/ml liegen.
  4. Hinsichtlich der Vergleichbarkeit von Ergebnissen sollte ein einmal gewähltes Produkt kontinuierlich beibehalten werden. Es sollte nicht zwischen verschiedenen Produkten bzw. Herstellern mit unterschiedlichen Nährmedien gewechselt werden.
  5. Für Anwendung und Auswertung sollte(n) wenn möglich - zumindest für einen Arbeitsbereich - immer nur eine oder zwei Person(en) zuständig sein (Fehlerkonstanz), die in die korrekte Handhabung eingewiesen sind.
  6. Zur Verbesserung der Aussagefähigkeit sollten immer mehrere Parallelproben von unterschiedlichen Probenahmestellen angelegt werden.
  7. Die Beprobung sollte je nach Erfordernissen in regelmäßigen zeitlichen Abständen wiederholt werden; bei hoher oder wiederkehrender Belastung mit Mikroorganismen mit daraus folgenden technischen Problemen ist bis zur Behebung des Problems eine wöchentliche Überprüfung anzuraten. 
  8. Die Anwendungsbeschreibungen des Produkt-Beipackzettels sind genau einzuhalten. Dabei ist besonders zu achten auf:
    • das Verfalldatum (Dip-Slides sind nur begrenzt haltbar! Eine Begrenzung der Lagerungsfähigkeit ergibt sich durch die Alterung der Nährböden, insbesondere durch Austrocknung),
    • die Lagerbedingungen (kühl und dunkel aufbewahren),
    • jeden Hautkontakt während der Probenahme vermeiden,
    • Beginn der Bebrütung direkt nach der Probenahme (max. 24h gekühlte Lagerung),
    • die richtige und konstante Bebrütungstemperatur (30 °C nach VDI 6022 Blatt 1) und die richtige Bebrütungsdauer (unterschiedliche Zeiten für Bakterien und Hefen/Schimmelpilze) einhalten.
    • Dip-Slides sollten nicht mehr anwendet werden, wenn sie schon einmal geöffnet wurden, nicht mehr fest verschlossen sind oder der Nährboden ausgetrocknet aussieht.
  9. Die beaufschlagten Eintauchnährböden während der Bebrütungszeit nur locker verschließen (Gefäße zuschrauben und anschließend wieder etwa eine halbe Umdrehung zurückdrehen).
  10. Sollte sich  Kondenswasser bilden, durch vorsichtiges Schütteln versuchen, das Kondenswasser an einer Stelle im Gefäß zu konzentrieren; eventuell Trägerplatte durch geringfügige Drehungen zum besseren Ablesen in ihrer Position verändern. Gefäß nicht aufschrauben und den bewachsenen Objektträger nicht herausnehmen.
  11. Das Sammeln gebrauchter Eintauchnährböden für die anschließende Entsorgung muss in dafür geeigneten Behältnissen erfolgen, die mit dem Hinweis "infektiöse Abfälle" gekennzeichnet sind.

 

Spezifikationen der Eintauchnährböden (Herstellerangaben)

Produkt HerstellerNährboden
 
Inkubationstemperatur
 
Bebrütungsdauer
 
Anwendungsgebiet ¹ )  Auswertebereich GKZ 
Cult-Dip Combi Merck TTC-Agar 27-30 °C 24-48 k. A. 103-107
Dip-Slides Combi BODE TTC-Agar 27-30 °C (20 °C) 24-48 h
(48-72 h)
Nachweis v. aeroben Bakterien, Hefen u. Pilzen 102 - 107
A/HS heipha CASO-Agar²) 30 °C 4 d Orientierende Keimzahl in RLT-Anlagen nach VDI 6022 102 - 106
GK-A/C heipha CASO-Agar²) 30 °C oder Raumtemp. 3-5 d Bestimmung der GKZ 102 - 106
Mikrocount Combi Schülke & Mayr TTC 27-30 °C 24-48 h k. A. 103 - 107
TS (CASO)/MEA OXOID CASO Raumtemp. 2-7 d Orientierende Keimnzahl in RLT-Anlagen nach VDI 6022 101 - 106
Envirocheck Contact DC Merck CASO-Agar²) 35-37 °C 24-48 h Desinfektionskontrollle auf Oberflächen, Flüssigkeiten 103 - 107

¹) nach Herstellerangaben
²) Enthemmer
GKZ: Gesamtkoloniezahl
TTC-Agar: Fleischextrakt-Pepton-Glycerein-Agar, TTC als Indikator
CASO-Agar; Casein-Sojamehl-Pepton-Agar, universeller Nährboden

 

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