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Glossar

Hier finden Sie anhand von Stichworten und Fachbegriffen Zugang zu spezifischen Informationen rund um die Luftbefeuchtung.

 Sick-Building-Syndrom
Es handelt sich beim Sick-Building-Syndrom nicht um eine Erkrankung im bekannten medizinischen Sinn, sondern um unspezifische Symptome, in Verbindung mit einer besonderen Innenraumsituation. Die Symptome, die beim Sick-Building-Syndrom auftreten (Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Hautjucken, Schleimhaut- und Augenirritationen) treten auch bei der Allgemeinbevölkerung mit einer Häufigkeit von etwa 10 % auf. Deshalb spricht man nach internationalem Übereinkommen erst dann von einem Sick-Building-Syndrom, wenn die Beschwerden bei einem Anteil von 10 bis 20 % der Gebäudebenutzer in engem zeitlichen Zusammenhang mit dem Aufenthalt im Gebäude auftreten.
 ssp. oder spec. (Abkürzung)
Das Kürzel ssp. oder spec. (für lat. species = Art, Spezies) zeigt an, dass nur die Bakteriengattung (übergeordnete Gruppe), jedoch nicht die genaue Bakterienart bestimmt werden konnte. Da in einer Gruppe (Gattung) immer harmlose und potentiell gesundheitsgefährdende Mikroorganismen vorkommen, kann auch ein Fachmann hinsichtlich einer möglichen gesundheitsgefährdenden Wirkung der gefundenen Keime keine Aussage machen.
 Stand der Technik
Ist der Entwicklungsstand fortschrittlicher Verfahren, Einrichtungen oder Betriebsweisen, der die praktische Eignung einer Maßnahme zum Schutz der Gesundheit und zur Sicherheit der Beschäftigten gesichert erscheinen lässt. Bei der Bestimmung des Standes der Technik sind insbesondere vergleichbare Verfahren, Einrichtungen oder Betriebsweisen heranzuziehen, die mit Erfolg in der Praxis erprobt worden sind. Gleiches gilt für die Anforderungen an die Arbeitsmedizin und die Arbeitsplatzhygiene.
 Standzeit
Die Einsatzdauer eines Filters wird als Standzeit bezeichnet.
 Sterilisation
Ist die Abtötung bzw. Inaktivierung sämtlicher biologischer Arbeitsstoffe einschließlich deren Ruhestadien durch physikalische und/oder chemische Verfahren.
 Strahlungstemperatur
Strahlungstemperatur [auch Strahlungsintensität] ist der tatsächliche Temperaturwert, der die Infrarotstrahlung darstellt. Die Strahlungstemperatur kann mit speziellen Messsensoren gemessen und berechnet werden.
 Taschenfilter
Die am meisten verbreitete Bauform ist der Taschenfilter. Der Filter besteht aus 6–12 einzelnen Taschen, die in einem gemeinsamen Rahmen untergebracht sind. Taschenfilter haben eine besonders hohe Staubspeicherfähigkeit und geringe Einbaumaße. Sie sind zwar nicht reinigungsfähig, haben jedoch eine lange Standzeit. In RLT-Anlagen werden überwiegend Taschenfilter eingesetzt.
 Taupunkt
Der Taupunkt, auch Taupunkttemperatur genannt, ist diejenige Temperatur, die bei unverändertem Druck unterschritten werden muss, damit sich Wasserdampf als Tau oder Nebel aus feuchter Luft abscheiden kann. Am Taupunkt beträgt die relative Luftfeuchtigkeit 100 %, die Luft ist mit Wasserdampf gesättigt.
 Technischer Kontrollwert
Ist der Wert, der die Konzentration biologischer Arbeitsstoffe in der Luft für einen bestimmten Arbeitsbereich, ggf. auch für ein bestimmtes Verfahren oder einen bestimmten Anlagentyp festlegt, die grundsätzlich nach dem Stand der Technik erreicht werden kann. Dieser Wert dient der Beurteilung der Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen und wird vom ABAS festgelegt. Er kann als Summenwert oder bezogen auf Mikroorganismengruppen definiert werden. Der TKW ist an die jeweils festgelegte Messstrategie gebunden. (TRBA 405)
 Thermische Behaglichkeit
Die thermische Behaglichkeit ist der Wohlfühlfaktor Nummer Eins. Sie wird von drei Hauptkomponenten beeinflusst:

- durch die Umgebungsbedingungen: Luftfeuchte, Lufttemperatur, Luftgeschwindigkeit, Funktion der Klimaanlage
- durch den Menschen selbst, d. h. durch die Art seiner Bekleidung, seines Aktivitätsgrades, der Aufenthaltsdauer im Raum
- durch den Raum: Temperatur der Fußböden und Wände, Abstrahlung von Wärme oder Kälte von den Umschließungsflächen (z. B. Außenwände, Fensterflächen)
 TRBA (Technische Regeln für Biologische Arbeitsstoffe)
Staatliches Regelwerk zur Umsetzung der Biostoffverordnung u. a.:
TRBA 400 - Handlungsanleitung zur Gefährdungsbeurteilung und für die Unterrichtung der Beschäftigten bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen
TRBA 405 - Anwendung von Messerverfahren und technischen Kontrollwerten für luftgetragene Biologische Arbeitsstoffe
TRBA 460 - Einstufung von Pilzen in Risiko-Gruppen
TRBA 500 - Grundlegende Maßnahmen bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen
 TRGS (Technische Regeln für Gefahrstoffe)
Die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) geben den Stand der Technik, Arbeitsmedizin und Arbeitshygiene sowie sonstige gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse für Tätigkeiten mit Gefahrstoffen, einschließlich deren Einstufung und Kennzeichnung, wieder. Sie werden vom Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS) aufgestellt und von ihm der Entwicklung entsprechend angepasst. Die TRGS werden vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) im Bundesarbeitsblatt bekannt gegeben.
 Übertragung
Bedeutet Transport eines Infektionserregers von einer Infektionsquelle (z. B. infiziertes Material, erregerhaltige Kultur, infiziertes Tier, infizierter Mensch) auf den Menschen oder andere Wirte.
 Ultraschall
Die Moleküle oder Atome der Materie schwingen in Richtung der Schallausbreitung. Schall in einem Frequenzbereich von 20 Hz bis ca. 16.000 Hz ist für das menschliche Ohr hörbar. Schall mit niedriger Frequenz wird als Infraschall, der mit höherer Frequenz als Ultraschall bezeichnet. Ultraschall wird in der Regel mit Hilfe elektrischer Kristalle erzeugt, die beim Anlegen einer entsprechenden elektrischen Wechselspannung im Rhythmus der Spannung schwingen und den Ultraschall erzeugen.
 Umkehrosmose
Die Umkehrosmose ist ein physikalischer Prozess, der gelöste Salze entfernt, indem das aufzubereitende Wasser durch eine semipermeable (halbdurchlässige) Membran gefördert wird. Das Permeat (Produkt) passiert die Membran, während gelöste Stoffe, Partikel und organische Substanzen im Konzentrat zurückbleiben und abgeleitet werden.
 Unfallverhütungsvorschriften (UVV)
Die Unfallverhütungsvorschriften (DGUV Vorschriften) stellen die für jedes Unternehmen und jeden Versicherten der gesetzlichen Unfallversicherung verbindlichen Pflichten bezüglich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz dar. Weitere Regelwerke der DGUV sind DGUV-Regeln, DGUV-Informationen und DGUV-Grundsätze.
 UV-Strahlung
Die Sonne strahlt elektromagnetische Wellen aus, die sich durch ihre Länge und ihre Wirkung wesentlich voneinander unterscheiden. An den sichtbaren Bereich schließen sich auf der einen Seite das Ultraviolett (UV) und auf der anderen Seite das Infrarot an. Beide sind Teile der unsichtbaren Sonnenstrahlung. Ihre Wellenlänge wird in Millionstel Millimetern (nm = Nanometer) gemessen. Im Wellenbereich von 200–280 nm liegen die energiereichen UV-C-Strahlen. Sie haben die Fähigkeit Mikroorganismen zu inaktivieren, wobei mit 254 nm Wellenlänge die beste Wirkung erzielt wird.
 VDI 6022
Technische Richtlinie des Vereins Deutscher Ingenieure, in welcher Planungsanforderungen und Wartungsintervalle für den hygienischen Betrieb von Raumlufttechnischen Anlagen (RLT) festgelegt sind. Die Einhaltung der geforderten Maßnahmen trägt zur Verbesserung der Raumluftqualität bei.
 VDI-Richtlinien
Sind vom VDI (Verein Deutscher Ingenieure) zur Verfügung gestellte technische Wissenssammlungen. Die VDI-Richtlinien sind wie die DIN-Normen gesetzlich nicht verpflichtend. Ihre Einhaltung ist jedoch eine gute Grundlage, beispielsweise im Rahmen von Rechtsstreitigkeiten nachzuweisen, dass die erforderliche Sorgfalt beachtet wurde und der Stand der Technik im Bereich RLT-Technik eingehalten wurde. Auch für den Betrieb von Luftbefeuchtungseinrichtungen innerhalb von RLT-Systemen werden besondere  Wartungshinweise gegeben.
 VE-Wasser
Ist Wasser ohne die im Quell- und Leitungswasser vorkommenden Mineralien.
 Verdampfungswärme
Aufgabe der Befeuchtungstechnik ist es, die Zustandsänderung von Wasser zu Wasserdampf unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten technisch zu vollziehen. Die für diesen Vorgang erforderliche Energie wird als Verdampfungswärme (Umwandlungsenergie) bezeichnet.
 Vermutungswirkung
Die technischen Regeln (z. B. TRGS, TRBS) konkretisieren die entsprechenden staatlichen Verordnungen und lösen die Vermutungswirkung aus. Das bedeutet, dass der Arbeitgeber bei Anwendung einer technischen Regel davon ausgehen kann, dass die Bestimmungen der entsprechenden Verordnung in diesen Punkten eingehalten werden.
 Viren
Viren sind keine Organismen und haben keinen eigenen Stoffwechsel. Sie sind komplexe Partikel mit genetischem Material, die andere Zellen befallen und sich dadurch fortpflanzen. Im Gegensatz zu Bakterien und Pilzen können Viren nur durch wenige sehr spezialisierte Fachlaboratorien nachgewiesen werden.
 Wartung
Die Funktion und die Betriebssicherheit jeder Befeuchtungseinrichtung werden von Wasserqualität, Luftqualität und Intensität der Wartung und Reinigung beeinflusst. Ziel der Wartung ist die Feststellung der Betriebssicherheit der Anlage. Ziel der Reinigung von Luftbefeuchtungseinrichtungen ist es, die Keimbelastung des Befeuchterwassers so niedrig zu halten, dass von der Anlage keine Gesundheitsgefährdung ausgeht.
 Wasseraufbereitung
Ist die zielgerichtete Veränderung der Wasserqualität. Im Bereich der Raum-Luft-Technik werden unerwünschte Mineralien aus dem Wasser durch Reinigung, Enthärtung sowie Entsalzung entfernt.
 Wasserenthärtung
Unter Wasserenthärtung versteht man die Beseitigung der im Wasser gelösten Erdalkali-Kationen, z. B. Calciumionen. Enthärtetes Wasser ist nicht gleich destilliertes oder vollentsalztes Wasser.
 Wasserhärte
Die Wasserhärte ist ein Maß für die Menge der im Wasser gelösten Mineralien - vor allem Calcium und Magnesium. In Deutschland wird sie in Graden deutscher Härte (°d oder älter °dH) angegeben:
0 - 6     °d: weich
7 - 14   °d: mittelhart
14 - 21 °d: hart
21     °d: sehr hart
Beim Verdunsten und vor allem beim Erwärmen fallen Carbonate aus, die als Alkalisalze zu Kalkablagerungen führen.
 Wasserstoffperoxid
Ist eine blassblaue, in verdünnter Form farblose, weitgehend stabile Flüssigverbindung aus Wasserstoff und Sauerstoff. Es ist etwas viskoser als Wasser, eine schwache Säure und gegenüber den meisten Stoffen ein sehr starkes Oxidationsmittel, das als solches heftig mit Substanzen wie etwa Kupfer, Messing, Kaliumiodid reagiert und somit als starkes Bleich- und Desinfektionsmittel fungiert.
 Wasservollentsalzung
Ist das Entziehen sämtlicher Mineralsalze aus dem Wasser. Dazu passiert das Wasser einen Anionen- und Kationenaustauscher, bei dem alle Ionen (geladene Teilchen aus gelösten Salzen) gegen H+ (Wasserstoffion) bzw. OH- (Hydroxidion) ausgetauscht werden. Die Umkehrosmose liefert teilentsalztes Wasser.
 Wirkstoffe
Wirkstoffe sind Stoffe oder Mikroorganismen einschließlich Viren oder Pilzen mit allgemeiner oder spezifischer Wirkung auf oder gegen Schadorganismen.