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Glossar

Hier finden Sie anhand von Stichworten und Fachbegriffen Zugang zu spezifischen Informationen rund um die Luftbefeuchtung.

 Abscheidegrad
Beschreibt die Wirksamkeit eines Trennverfahrens. Er ist definiert als das Verhältnis der mittels z. B. Filters abgeschiedenen zu der eingetretenen Menge des abzutrennenden Stoffes (z. B. Staub) bzw. der jeweiligen Konzentrationen.
 Abschlämmung
Währnd des Befeuchtungsvorgangs wird eine bestimmte Wassermenge aus dem Wasserbehälter durch Frischwasser ersetzt. Dadurch wird die Anreicherung mit Mineralien und Verunreinigungen verhindert. Der Prozess erfolgt im Regelfall zeitabhängig.
 Absorptionsstrecke
Ist die (sichtbare) Befeuchterstrecke. Ihre Länge ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie z. B. von der Luftmenge, der Luftgeschwindigkeit und u. a. auch der Lufteintrittsfeuchte.
 Abwasser
Ist das durch häuslichen, gewerblichen, landwirtschaftlichen oder sonstigen Gebrauch in seinen Eigenschaften veränderte und das bei Trockenwetter damit zusammen abfließende Wasser (Schmutzwasser) sowie das von Niederschlägen aus dem Bereich von bebauten oder befestigten Flächen abfließende oder gesammelte Wasser (Niederschlagswasser).
 Aerobe Bakterien
sind Bakterien, die Sauerstoff für ihr Wachstum benötigen.
 Aerobe Sporenbildner
sind, Bakterien, die Sauerstoff für ihr Wachstum benötigen und spezielle Dauerstadien ("Sporen") ausbilden können, welche sehr unempfindlich gegen Umgebungseinflüsse sind.
 Aerosole
sind dynamische Systeme, die aus feinsten festen oder flüssigen Schwebeteilchen und einem Trägergas bestehen. Sind die Schwebeteilchen flüssig, spricht man von Nebel; sind sie fest, so liegen Staub oder Rauch vor.
 Agar
ist die Bezeichnung für ein festes Nährmedium, das Mikroorganismen alle notwendigen Nährstoffe für ihr Wachstum zur Verfügung stellt und so eine besonders günstige Wachstumsumgebung schafft. Je nach Art der Mikroorganismen werden unterschiedliche Nährböden eingesetzt (z. B. für den Nachweis medizinisch relevanter Keime).
 Aktinomyceten
Hierbei handelt es sich um Bakterien, die ähnlich den Schimmelpilzen ein Myzel (Geflecht) bilden und daher aufgrund ihrer Form "Strahlenpilze" genannt werden, obwohl es sich nicht um Pilze handelt. Einige Arten sind Auslöser für die exogen allergische Alveolitis (EAA), eine allergisch bedingte Entzündung und Vernarbung des Lungengewebes. Fast alle Aktinomyceten sind wärmeliebend (thermophil) und benötigen zum Wachstum Temperaturen über 40 °C. Thermoaktinomyceten aus Befeuchteranlagen sind ursächliche Allergene für die so genannte Befeuchterlunge.
 Aktivkohlefilter
Filter mit Aktivkohle dienen zur Absorption von schädlichen oder unerwünschten gas- und dampfförmigen Verunreinigungen der Luft. Zu diesen Verunreinigungen zählen Gerüche aus Küchen, Versammlungsräumen, Dämpfe und Gase aus industriellen Prozessen sowie radioaktive Gase. Das Basismaterial für Aktivkohle besteht aus Steinkohle.
 Allergen
ist Stoff, der eine Allergie auslösen kann. Die meisten Allergene sind Eiweiße oder Eiweißverbindungen.
 Allergie
Mit Allergie bezeichnet man die Eigenschaft des Körpers auf einen sonst harmlosen Auslöser mit einer krankhaften Reaktion zu antworten. Besonders bekannt ist in diesem Zusammenhang der Heuschnupfen, bei dem eine allergische Reaktion auf Pollen vorliegen kann. Auch das allergische Asthma im Zusammenhang mit Blütenpollen, Hausstaubmilben und z. B. Katzenhaaren ist weit verbreitet.
 Alternaria
Schimmelpilzgattung, die aufgrund von eingelagerten dunklen Pigmenten auch zu den "Schwärzepilzen" gezählt wird (siehe auch Cladosporiu, Aureobasidium). Alternaria gehört zu den am häufigsten vorkommenden Schimmelpilzen in der Außenluft. Da Alternaria-Arten gerne auf verfaulten Pflanzen und Laub wachsen (Fäulnisbewohner = Saprophyt), findet man sie bevorzugt in Sumpfgebieten, im Wald und in Gärten. Sie wachsen aber auch auf anderen organischen Materialien wie Textilien, z. B. Leinenstoff, sowie Tapeten und Anstrichen. Die Sporen von Alternaria-Arten können bei entsprechend veranlagten Menschen Allergien auslösen.
 Anaerobe Bakterien
sind Bakterien, die nur unter Ausschluss von Sauerstoff wachsen (z. B. in den unteren Schichten eines Biofilms).
 Anemometer
Ein Anemometer wird zur lokalen Messung der Geschwindigkeit einer Strömung verwendet, insbesondere der Windgeschwindigkeit.
 Anfang- bzw. Enddruckdifferenz
Druckdifferenz eines Filters im Neuzustand bzw. vom Hersteller angegebene maximale zulässige Druckdifferenz, bei der der Filter spätestens getauscht werden soll.
Typische Anfangsdruckdifferenzen liegen bei:

- Grobstaubfiltern im Bereich von 30 - 50 Pa
- Feinstaubfiltern im Bereich von 50 - 150 Pa
Durch die Einspeicherung von Staub steigt die Druckdifferenz der Filter an. Die heute erreichbaren und empfohlenen Enddruckdifferenzen liegen bei:

- Grobstaufiltern im Bereich von 200 - 300 Pa
- Feinstaubfiltern im Bereich von 300 - 500 Pa
 Arbeitsmittel
Sind Werkzeuge, Geräte, Maschinen oder Anlagen. Anlagen im Sinne von Satz 1 setzen sich aus mehreren Funktionseinheiten zusammen, die zueinander in Wechselwirkung stehen und deren sicherer Betrieb wesentlich von diesen Wechselwirkungen bestimmt wird; hierzu gehören insbesondere überwachungsbedürftige Anlagen im Sinne des § 2 Abs. 7 des Geräte- und Produktsicherheitsgesetzes. (§ 2 Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)). Die Luftbefeuchter und RLT-Anlagen sind im Sinne der BetrSichV Arbeitsmittel.
 Arbeitsschutzmaßnahmen
Arbeitsschutzmaßnahmen sind Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren einschließlich Maßnahmen der menschengerechten Gestaltung der Arbeit.  Welche Arbeitsschutzmaßnahmen erforderlich sind und damit vom Arbeitgeber getroffen werden müssen, folgt aus der vom Arbeitgeber durchzuführenden arbeitsplatzbezogenen Gefährdungsbeurteilung. Mögliche Arbeitsschutzmaßnahmen sind beispielsweise:

- gefahrenreduzierende und gesundheitsgerechte Arbeitsplatzgestaltung,
- gefahrenreduzierende und gesundheitsgerechte Anpassung der Arbeitsmittel,
- Bereitstellen von geeigneter Arbeitskleidung,
- Bereitstellen von Persönlicher Schutzausrüstung,
- menschengerechte Arbeitszeiten- und Pausenregelung,
- umfangreiche Unterweisung und Information über Arbeits- und Gesundheitsgefahren oder
- regelmäßige Übungen zur Erste Hilfe und Notfällen.
 Aspergillus
Schimmelpilzgattung, die aufgrund ihrer Form auch "Gießkannenschimmel" genannt wird. Viele Arten dieser Gattung können bei einer entsprechenden Veranlagung  sowohl Allergien auslösen, z. B. Aspergillus fumigatus, als auch Auslöser für ein allergisches Asthma oder eine exogen allergische Alveolitis sein. Sporen von Aspergillus können überall vorkommen und sind fast immer in der Atemluft nachweisbar. Ein - im Vergleich zur Außenluft - erhöhtes Vorkommen in der Innenraumluft ist hygienisch und medizinisch problematisch, da das Erkrankungsrisiko insbesondere im Hinblick auf eine Sensibilisierung oder Allergieauslösung steigt.
 ATP und ATP-Test
Adenosintriphosphat (ATP) ist ein zentraler Zellbaustein, der Energie für den Stoffwechsel aller Organismen liefert. Ein ATP-Test kann die Aktivität von Keimen anzeigen. Die Art der Keime und deren Pathogenität kann damit nicht unterschieden werden. Viren werden nicht erkannt, da sie keinen eigenen Stoffwechsel haben.
 Außenluft-Messungen
Mikrobiologische Messungen des Gehaltes an Mikroorganismen der Außenluft. Die Ergebnisse sind jahreszeitlich schwankend und können zwischen wenigen 100 KBE/m3 bis hin zu einigen Tausend KBE/m3 liegen. Insbesondere im Spätsommer und im Herbst ist mit hohen natürlichen KBE-Werten zu rechnen, da die Vegetation dann von Pilzen und Bakterien zersetzt wird (z. B. durch Laubfall). Zur Bewertung mikrobiologischer Messungen im Innenraum muss immer zeitgleich eine Referenzmessung in der Außenluft durchgeführt werden, da aufgrund von fehlenden mikrobiologischen Grenzwerten ein Messergebnis am Arbeitsplatz nur in Relation zum Außenluft-Referenzwert beurteilt werden kann. Nur so kann ermittelt werden, ob einzelne Keime über die Luft von außen eingetragen wurden oder ob eine Quelle für Bakterien- und Schimmelpilzwachstum im Innenraum vorliegt, die beseitigt werden muss.
 Aureobasidium pullulans
Schimmelpilz, der aufgrund von eingelagerten dunklen Pigmenten auch zu den "Schwärzepilzen" gezählt wird (siehe auch Alternaria, Cladosporium). Er ist weit verbreitet und kommt im Erdboden und auf Pflanzen vor, aber auch im Innenraum auf  Materialien wie Tapeten und Fensterrahmen und ist ein Materialzerstörer ("Wandpilz"). Auch in Proben von Luftbefeuchtungssystemen wird er häufiger nachgewiesen. Aureobasidium kann auch hefeartige Sprosszellen (daher auch der Name "schwarze Hefe") bilden, die bei Austrocknung leicht verbreitet werden. Die Sporen und Sprosszellen sind Allergene und stehen auch im Verdacht als Verursacher einer Exogen Allergischen Alveolitis (EAA).
 Bacillus
Gattung mit grampositiven, aeroben, sporenbildenden stäbchenförmigen Bakterien, die vorwiegend im Erdboden vorkommen, aber auch sehr häufig im Befeuchterwasser und an Wänden von Luftbefeuchtern nachgewiesen werden. Die meisten Arten sind keine Infektionserreger.
 Bakterien
Sind die kleinsten, einzelligen Mikroorganismen. Sie besitzen z. B. im Vergleich zu Viren eine richtige Zellwand sowie eine Innenstruktur.
 Befeuchterfieber
Neben der Befeuchterlunge gibt es auch das "Befeuchterfieber". Dieses wird auch "Montagsfieber" genannt, da sie häufig am ersten Arbeitstag nach dem Wochenende auftritt und mit Fieberschüben verbunden ist.
 Behaglichkeitsbereich
Der Behaglichkeitsbereich beschreibt Bedingungen, unter denen sich die Mehrheit der Beschäftigten wohlfühlt. Er beschreibt die Klimaanforderungen und Belastungssituationen, die üblicherweise an Innenraumarbeitsplätzen vorliegen sollten, und ist als ein weitgehend thermisch neutraler Bereich anzusehen.
 Betriebsanweisung
Ist ein Dokument, welches auf die Gefahren im Umgang mit Gefahrstoffen / Biostoffen aber auch mit Maschinen und technischen Anlagen hinweisen und Schutzmaßnahmen aufzeigen soll. Sie soll betriebsspezifisch, tätigkeitsbezogen und in verständlicher Form sowie Sprache erstellt werden.
 Bioaerosol
Als Bioaerosol bezeichnet man die Gesamtheit der Luftinhaltstoffe biologischen Ursprungs. Hierzu können neben Mikroorganismen auch Pollen, Sporen, Fragmente lebender Organismen (z. B. Haare, Federn, Ausscheidungsprodukte, Körperflüssigkeiten) und Luftplankton (z. B. Milben) gehören. Bioaerosole entstehen durch Dispersion der Stoffe in der Luft, zum Beispiel wenn keimbelastetes Wasser in feine Tröpfchen zerstäubt wird. Wegen ihrer geringen Größe (typischerweise 0,1 - 10 Mikrometer) schweben sie in der Luft und können eingeatmet werden.
 Biofilm
Feuchte Oberflächen und wasserführende Leitungen können von Mikroorganismen besiedelt werden, die durch ihre Stoffwechselprodukte eine eigene netzartige Matrix aufbauen - den Biofilm. An diese Matrix binden sich, in Form von Schichten, weitere organische und anorganische Bestandteile, die wiederum Nahrung für weitere Mikroorganismen sind. Im entstehenden Biofilm sind die Mikroorganismen gegen viele Desinfektionsmittel abgeschirmt.
 Biologische Arbeitsstoffe (Biostoffe)
Biologische Arbeitsstoffe gemäß der Biostoffverordnung sind Mikroorganismen, die den Menschen durch Infektionen, Toxinbildung, sensibilisiernde oder sonstige gesundheitsschädliche Wirkungen gefährden können. Es handelt sich hauptsächlich um Bakterien, Schimmelpilze, Hefen, Einzeller und Viren.