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Oxidationsmittel

Bei der Entkeimung mit Oxidationsmitteln werden die Mikroorganismen durch Oxidation unschädlich gemacht. Oxidationsmittel haben in der Regel eine Breitbandwirkung.

Der entscheidende Vorteil der Oxidationsmittel gegenüber Bioziden ist, dass keine Resistenzen ausgebildet werden können und meist keine Probleme bei der Abwasserentsorgung auftreten. Grundsätzlich ist beim Einsatz von Oxidationsmitteln eine möglichst genaue Dosierung wichtig. Diese vermindert den Verbrauch der eingesetzten Chemikalien und stellt sicher, dass die Oxidationsmittel nicht in die Atemluft gelangen. Beim Einsatz von Oxidationsmitteln sind in jedem Fall die Herstellervorschriften und die Hinweise zur exakten Dosierung einzuhalten.

Wesentliche Oxidationsmittel sind zum Beispiel Wasserstoffperoxid und Ozon.

 

Wasserstoffperoxid

Beim Einsatz von Wasserstoffperoxid fallen als Reaktions- bzw. "Abfallprodukte" nur Wasser (H2O) und Sauerstoff (O2) an. Außerdem rechnet sich der Einsatz von Wasserstoffperoxid je nach Verbrauchsmenge auch betriebswirtschaftlich.

Wasserstoffperoxid mit Katalysator - MOL®Clean-Verfahren

Eine Weiterentwicklung der Entkeimung durch Wasserstoffperoxid ist das sogenannte MOL®Clean-Verfahren. Es wurde insbesondere für den Einsatz in Luftbefeuchtern und Luftwäschern von Klimaanlagen sowie in Kühltürmen entwickelt.

Das MOL®Clean-Verfahren besteht aus einem speziellen Vollmetall-Katalysator in Form eines Drahtgitters unter Verwendung von Wasserstoffperoxid (H2O2). Die Wirkkomponente des Verfahrens ist OH•ž ("Aktivsauerstoff"žžž), das aus H2O2 dargestellt wird. 
Der Einsatz dieses speziellen Katalysatorsystems in Kombination mit geringen Mengen an Wasserstoffperoxid, welches kontinuierlich hinzudosiert wird, bewirkt eine vollständige Keimtötung, ohne dass ökologisch unerwünschte Nebenwirkungen auftreten.

Im Rahmen einer Intervallstudie unter Praxisbedingungen wurden zwei RLT-Anlagen eines Mitgliedsbetriebes der BG ETEM verglichen und dabei die Wirksamkeit des MOL®Clean-Verfahrens hinsichtlich immunologischer und mikrobiologischer Parameter überprüft. Die Effektivität des MOL®Clean-Verfahrens konnte in dieser Studie belegt werden.

Ozon

Ozon besteht aus drei Atomen Sauerstoff. Dieses O3-Molekül ist jedoch eine instabile Verbindung und beim Zerfall in Sauerstoff (O2) und ein Sauerstoffradikal (•O) bestrebt, neue Reaktionspartner zu finden, die in der Luft und im Wasser normalerweise ständig in ausreichender Zahl vorhanden sind. Ozon hat ebenso wie Wasserstoffperoxid eine Breitbandwirkung und bereitet keine Probleme bei der Abwasserentsorgung. Allerdings baut es sich im Wasser sehr rasch ab. Da die Desinfektion mit Ozon sehr teuer ist, wird sie im Bereich von Luftbefeuchtungsanlagen üblicherweise nicht eingesetzt.

 

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