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Textilindustrie

Natur- oder Chemiefasern, die in der Textilindustrie verwendet werden, haben hygroskopische Eigenschaften. Dementsprechend spielt in der Textilindustrie die relative Luftfeuchte eine entscheidende Rolle bei der Produktion und Verarbeitung von Fasern und Garnen.

Die Elastizität und Reißfestigkeit von Textilfasern hängen wesentlich von deren Feuchtigkeitsgehalt ab. Bei zu trockener Luft werden sie spröde und unflexibel. Aufgrund der hohen Beanspruchung der Fasern bei der Verarbeitung kann es dann zu Störungen im Produktionsprozess z. B. durch Fadenbrüche kommen.

Gleichzeitig führt eine zu geringe Luftfeuchtigkeit zu elektrostatischer Aufladung: Durch Reibungsvorgänge während der Produktion laden sich insbesondere synthetische Fasern elektrostatisch auf und erschwerden die maschinelle Verarbeitung.

Eine exakt eingestellte relative Luftfeuchte verhindert:

  • häufige Fadenbrüche,
  • elektrostatische Aufladungen,
  • Störungen bei der maschinellen Verarbeitung,
  • Qualitätseinbußen,
  • übermäßigen Faserflug und Staubbelastung.

Folgende Temperaturen und Luftfeuchten werden für Lagerung und Verarbeitung von Fasern und Garnen empfohlen:

MaterialAnwendungTemperatur [°C]rel. Luftfeuchte [%]
Baumwolle Vorbehandlung 20 - 25 50 - 60
Baumwolle Kardieren 20 - 25 65 - 70
Baumwolle Kämmen 20 - 25 55 - 65
Baumwolle Spinnen 20 - 25 40 - 65
Baumwolle Weben 22 - 25 70 - 85
Baumwolle Appretieren 20 - 25 65
Wolle Kardieren/Kämmen 20 - 25 65 - 80
Wolle erstes Spinnen 20 - 25 60 - 65
Wolle Ringspinnen 20 - 25 55 - 60
Wolle Weben 22 - 25 55 - 65
Seide Spinnen 22 - 25 65 - 70
Seide Weben 22 - 25 60 - 70
Rayon Spinnen 20 - 22 80 - 90
Rayon Zwirnen 20 - 22 70 - 80
Chemiefasern Viskose 25 - 27 60 - 65
Chemiefasern Perlon/Nylon 25 - 27 65 - 70
Chemiefasern Bänder 22 - 25 70 - 75
Chemiefasern Stretchgewebe 22 - 25 60 - 70
Chemiefasern Strickware 20 - 25 50 - 60
Chemiefasern Strumpfhosen 20 - 25 65 - 70
Chemiefasern Bandagen 22 - 25 60 - 75
Chemiefasern Teppiche 20 - 26 65 - 70

Quelle: Die Luftbefeuchtung, R. Lazzarin, L. Nalini, Carel, Brugine 2006

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