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Befeuchterlunge - Exogen Allergische Alveolitis (EAA)

Die sogenannte Befeuchterlunge ist eine allergische Erkrankung, deren Auslöser Schimmelpilze und bestimmte Bakterien sind, die sich in feuchtigkeitsführenden Anlagenteilen oder im Befeuchterwasser vermehren und in die Atemluft eingetragen werden.

Befeuchterlunge - Erkrankungsbild

Die sogenannte Befeuchterlunge ist eine allergisch bedingte Entzündung der Lungenbläschen und kann unter anderem durch das Einatmen von Schimmelpilzsporen und anderen Allergenen aus schlecht gewarteten Luftbefeuchtungssystemen ausgelöst werden. Sie kann mit Fieberschüben, Schüttelfrost, Hustenreiz, Kopfschmerzen und Müdigkeit einhergehen. Bei später Diagnose-Stellung ist ein schwerwiegender Verlauf mit starken Lungenfunktionseinschränkungen bis zum Tod möglich. 

 

BK_Statistik

Anmerkung: Die Daten von den Jahren 1982 bis 2011 stammen aus der Statistik der ehemaligen BG Druck und Papierverarbeitung.
Ab 2012 von der gesamten BG ETEM.

 

Die Befeuchterlunge gehört zu einer Gruppe von Erkrankungen, die als exogen-allergische Alveolitis (EAA) bezeichnet wird. Exogen bedeutet von außen verursacht. Diese Erkankungen entstehen meist nach intensiver und lang anhaltender Exposition gegenüber organischen Stäuben, meist tierischen oder pflanzlichen Ursprungs. Aber auch Chemikalien können vereinzelt als auslösendes Allergen wirken.

Bei den Erkrankten entzünden sich aufgrund einer allergischen Reaktion Lungenbläschen und benachbarte Zellzwischenräume. Die betroffenen Membrane sind für den Gasaustausch zwischen Lungenbläschen und Blutgefäßen sehr wichtig und außerordentlich fein. Eine Entzündung der Lungenbläschen kann daher langfristig schwere Folgen haben, denn eine Vernarbung von Lungengewebe, eine so genannte Lungenfibrose, führt zu einer starken Einschränkung der Lungenfunktion.

 

Ursachen der Befeuchterlunge

Häufig sind Schimmelpilze als Allergene identifiziert worden, neueren Untersuchungen zufolge insbesondere der Gießkannenschimmel (Aspergillus). Aber auch andere Mikroorganismen oder Bestandteile von Naturstoffen, wie z. B. Federn, können als Auslöser wirken.

Die ersten Krankheitssymptome zeigen sich meistens 4 bis 6 Stunden nach dem Kontakt. Betroffene leiden unter einem grippeähnlichen Krankheitsbild mit Fieber, Kopfschmerzen, Husten und erschwerter Atmung. In der Regel klingen die Beschwerden innerhalb von Stunden bis wenigen Tagen wieder ab, treten bei erneutem Kontakt mit dem Allergen jedoch wieder auf.

Eine falsche oder zu späte Diagnose der Befeuchterlunge erhöht die Gefahr der Ausbildung von Spätschäden. Aus diesem Grund sollte ein Facharzt hinzugezogen werden, wenn bei Mitarbeitern, die im unmittelbaren Umfeld von RLT-Anlagen arbeiten (z. B. Wartungspersonal), wiederholt schwere grippeähnliche Symptome auftreten.

Mögliche Formen einer EAA (Exogen-Allergische Alveolitis) – Ausschnitt

Erkrankung an bzw. EAA durchExpositionsquelle (Berufszweig u. a.)Krankheitsauslöser Allergen/AntigenBemerkung
Befeuchterlunge verkeimtes Wasser in Anlagen zur Luftbefeuchtung Schimmelpilze der Gattungen Aspergillus, Penicillium, thermophile Actinomyceten und andere Bei optimierter Wartung des Luftbefeuchters und der RLT-Anlage ist ggf. eine Weiterbeschäftigung des Versicherten möglich.
Farmerlunge kontaminierter Staub, landwirtschaftlicher Betrieb schimmliges Heu, Stroh oder Getreide In der Regel Berufsaufgabe, sofern kein Meiden der Allergene möglich ist. Ansonsten Atemschutzmasken (mind. FFP 2) tragen.
Maschinenarbeiteralveolitis Verkeimte Kühlschmierstoffe in der Metallbearbeitung Schimmelpilze, thermophile Actinomyceten und andere Bei optimierter Wartung des Kühlschmierstoffes ist ggf. eine Weiterbeschäftigung des Versicherten möglich.
Vogelhalterlunge Vogelzucht und Gefügelhaltung, Zurichtung und Aufbereitung von Bettfedern Wellensittich-, Tauben- und Hühnerallergene Kontakt mit Vögeln und Federn vollständig meiden – in der Regel Berufsaufgabe/Aufgabe des Hobbys

 

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