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Luftbefeuchtungsanlagen als Krankmacher?

Richtig geplante, professionell installierte und gut gewartete Luftbefeuchtungsysteme können der Gesundheit förderlich sein. Gefährdungen entstehen zumeist aus hygienischen Mängeln beim Betrieb.

Wo Wasser ist, ist Leben. Wasser ist daher auch Lebensgrundlage zahlreicher Mikroorganismen. Die allermeisten Keime und Bakterien sind für Menschen nicht bedrohlich. Allerdings können sich in schlecht gewarteten Luftbefeuchtungsanlagen - wie im Übrigen auch in anderen Geräten und Anlagenteilen von raumlufttechnischen Anlagen - gesundheitsgefährdende Schimmelpilze und Bakterien vermehren.

Es ist nachgewiesen, dass mangelnde Hygiene in raumlufttechnischen Anlagen Krankheiten hervorrufen können. Dazu gehören vor allem Allergien und Infektionen, die manchmal chronisch verlaufen und sogar lebensbedrohlich werden können. 

Rechtliche Maßgaben zum Gesundheitsschutz

Professionell betriebene Anlagen im gewerblichen Umfeld unterliegen daher umfangreichen rechtlichen Maßgaben für Planung, Errichtung, Betrieb und Wartung. Luftbefeuchtungskonzepte und -anlagen wurden in den letzten Jahrzehnten hinsichtlich ihrer Hygienesicherheit weitreichend optimiert. Entsprechend auf die Luftbefeuchtung zurückzuführende Erkrankungen nehmen seither ab. Dennoch treten durch mangelhafte Wartung und Reinigung immer wieder Hygienemängel auf, in deren Folge mikrobiologisch initiierte Gesundheitsgefährdungen entstehen.

Kleine Geräte, große Gefahren

Mobile Geräte, wie sie oft während den Heizperioden in privaten Räumen verwendet werden, unterliegen keinen hygienespezifischen Regelungen. Herstellerempfehlungen zur Hygienesicherung erweisen sich oft als wenig effizient und die Sorglosigkeit der Betreiber trägt ihr Übriges dazu bei, dass Zimmerspringbrunnen, Verdunstungs- und Vernebelungsgeräte sehr schnell zu wahren Keimschleudern werden. So treten auch im privaten Bereich Allergien und Lungenerkrankungen auf, die auf das Einatmen kontaminierter Aerosole zurückzuführen sind. Werden diese mobilen Geräte jedoch in Arbeitsstätten eingesetzt, wie z. B. in Büros, unterliegen diese den Hygieneanforderungen der Richtlinie VDI 6022 Blatt 6 "Luftbefeuchtung über dezentrale Geräte".

Tendenziell weniger problematisch sind Dampfluftbefeuchter, da beim Erzeugen des in die Raumluft einzutragenden Dampfes die meisten Mikroorganismen abgetötet werden. Allerdings können sich diese auch in Dampfsystemen anreichern, sei es durch Stillstandzeiten oder bauartbedingt im Vorlagenwasser. Da allerdings beim natürlichen Absterben von Bakterien oft Endotoxine entstehen - zumeist hitzestabile "Giftstoffe" -, welche dann mit dem Dampf in die Luft eingetragen werden, unterliegen auch Dampfsysteme hohen Hygieneanforderungen, vor allem die Wasserbevorratung betreffend. 

Fazit

Aus gesundheitlicher Sicht tragen Luftbefeuchtungsanlagen und -geräte in der Regel zu einem behaglichen Raumklima bei und können die menschlichen Abwehrkräfte gegen Erkältungskrankheiten und Grippe unterstützen. Neben der Auswahl angemessener Befeuchtungssysteme kommt allerdings der Wasserhygiene größte Bedeutung bei.

Denn je nach Art und Dichte der Besiedlung kann schon eine kurzfristige Aufnahme von kontaminierten Aeosolen zu ernsthaften Lungenerkrankungen führen. Man denke dabei an mit Legionellen verunreinigtes Duschwasser, wo schon ein einziger Duschvorgang reichen kann, dass immunschwächere Menschen schwer erkranken.

 

 

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