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Abscheidevermögen und Standzeiten von Filtern

Seit Januar 2017 ist die Prüfnorm ISO 16890 zur Klassifizierung von Luftfiltern gültig. Seit August 2017 heißt die Norm DIN EN ISO 16890.

Zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit der Filterklassen werden unterschiedliche Testverfahren herangezogen, die die Bedingungen der Praxis möglichst gut nachbilden. Das Prüfverfahren nach DIN EN ISO 16890 ist im Gegensatz zur DIN EN 779 differenzierter und berücksichtigt die tatsächlich in der Luft vorhandenen Partikelgrößen. Eingeteilt sind die Filter anhand der Feinstaubklassen PM1, PM2,5, PM10 und Grobstaub (ISO coarse).

Die gängige Wartungspraxis ist, dass die Filter bei Erreichen der vorgegebenen Enddruckdifferenz ausgetauscht werden. Durch die Befrachtung des Filters steigen der Differenzdruck des Filters und der Wirkungsgrad, jedoch auch die Gefahr, dass im Staubkuchen Mikroorganismen wachsen. Deren fadenförmige Pilzfäden können durch das Material hindurchwachsen oder aufgrund der statischen Druckverhältnisse durch das Material gedrückt werden und mit dem Zuluftstrom in die versorgten Räume gelangen.

In der VDI-Richtlinie 6022 Blatt 1 sind maximale, differenzdruckunabhängige Filterstandzeiten festgeschrieben:

  • für die 1. Filterstufe maximal 1 Jahr und
  • für die 2. Filterstufe maximal 2 Jahre

 

Sollte die vorgegebene Enddruckdifferenz vor diesem Zeitraum erreicht werden, sind die Filter vorher zu erneuern.
Bei vielen Anlagen wird die Differenzdrucküberwachung der Filter durch sogenannte Schrägrohrmanometer vorgenommen. Eine Flüssigkeitssäule visualisiert dabei den vorhandenen Differenzdruck auf einer Skala. Eine moderne Überwachung des Differenzdruckes erfolgt mit Hilfe von Druckmess-Sensoren.

Um die Qualität eines Filters im Hinblick auf dessen hygienischer Standzeit zu bestimmen, können z. B. Abklatschproben in der Filterkammer (Filterrahmen, Boden etc.) entnommen werden. Hierbei wird ein Nährmedium auf eine Fläche gedrückt und anschließend im mikrobiologischen Labor analysiert. Die Probenahmestelle ist anschließend zu reinigen und zu desinfizieren (Entfernen eventuell anhaftenden Nährmediums mit einem Flächendesinfektionsmittel). Die Probennahmen können von einer nach VDI 6022 Kat. A geschulten Person durchgeführt werden. Die Auswertung der Proben erfolgt in einem dafür zugelassenen mikrobiologischen Labor.

Anfang- bzw. Enddruckdifferenz

Bei jedem Filter werden vom Hersteller Werte für die Anfangsdruckdifferenz und die maximale Enddruckdifferenz angegeben. Durch das Abscheiden von Staub aus dem Luftstrom steigt die Druckdifferenz der Filter an. Wird die maximale Enddruckdifferenz erreicht, ist der Filter auszutauschen oder aber nach einem Jahr (Filter 1. Stufe) bzw. zwei Jahren (Filter 2. Stufe), je nachdem, was zuerst eintritt.

 

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