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Direkte Luftbefeuchtung mithilfe von Dampf

Die Dampf-Luftbefeuchtung bietet gegenüber anderen Systemen hygienische Vorteile und ist genauer regelbar. Sie wird deshalb insbesondere auch dort eingesetzt, wo sterile und absolut tropfenfreie Luft wichtig ist.

In den meisten Fällen wird Trinkwasser aus den öffentlichen Versorgungsnetzen verwendet. Der erzeugte Dampf wird mittels eines Ventilators direkt in die Raumluft geleitet.

Bei der Dampferzeugung werden folgende Grundprinzipien unterschieden:

  • Elektroden-Dampferzeugung
  • Heizstab-Dampferzeugung
  • Gas-Dampferzeugung

 

Elektroden-Dampfluftbefeuchter

Elektroden-Dampfluftbefeuchter-01.jpgDieser Typ Dampfluftbefeuchter arbeitet mit einer Elektrodenheizung, die die elektrische Leitfähigkeit des Wassers nutzt.

Muss im Raum die Luftfeuchtigkeit erhöht werden, schaltet der Steuer-Hygrostat die Befeuchtung ein, die beiden Elektroden werden mit Spannung versorgt. Gleichzeitig öffnet sich ein Einlassventil und Wasser fließt über eine Füllleitung von unten in den Dampfzylinder. Sobald die Elektroden nun in das Wasser eintauchen, fließt zwischen den Elektroden ein Strom in dem elektrisch leitenden Wasser, das Wasser wird aufgeheizt und verdampft. Bei Erreichen der geforderten Dampfleistung schließt das Einlassventil. 

Je größer die mit Wasser benetzte Fläche der Elektroden ist, desto höher sind auch die Stromaufnahme und damit die Heizleistung. Die Feuchteregelung erfolgt stufenlos. In den Sommermonaten mit geringer Feuchteanforderung wird die Heizleistung heruntergefahren und es wird entsprechend weniger Dampf produziert. Dies wirkt sich auf den Energiebedarf und die Regelgenauigkeit positiv aus.

Während des Betriebes wird durch den Verdampfungsprozess Wasser verbraucht. Sinkt nun durch Absinken des Wasserniveaus die Dampfleistung unter einen bestimmten Wert, öffnet das Einlassventil solange, bis die geforderte Leistung wieder erreicht ist. Durch den Verdampfungsprozess erhöht sich die Mineralienkonzentration im Wasser und die Leitfähigkeit des Wassers nimmt zu. Damit diese Konzentration einen bestimmten, für den Betrieb ungeeigneten Wert nicht überschreitet, wird von Zeit zu Zeit eine bestimmte Wassermenge aus dem Dampfzylinder abgeschlämmt und durch frisches Wasser ersetzt. Auf diese Weise wird die Wasserleitfähigkeit im Dampfzylinder stabilisiert. Zur Reinigung kann der Dampfzylinder herausgenommen und mit frischem Wasser - nie mit Chemikalien, Säuren oder Waschpulver - gereinigt werden. Die Geräte sind kompakt und werden einfach an einer Wand befestigt.

 

Heizstab-Dampfluftbefeuchter

Heizstab-DampfluftbefeuchterBei diesem Verfahren wird der Dampf im Dampfzylinder mit Widerstandsheizstäben erzeugt (Tauchsieder-Prinzip).

Gegenüber einer herkömmlichen Elektrodenheizung ermöglicht dies eine wesentlich schnellere Leistungsregelung mit erhöhter Regelgenauigkeit. Die Dampfleistung ist im gesamten Bereich zwischen 0 bis 100 % stufenlos regelbar.

Durch den Verdampfungsprozess im Dampfzylinder erhöht sich die Mineralienkonzentration im Wasser. Damit diese Konzentration einen bestimmten Wert nicht überschreitet, muss auch hier von Zeit zu Zeit eine entsprechende Wassermenge aus dem Dampfzylinder abgepumpt und durch frisches Wasser ersetzt werden. Diese Abschlämmung erfolgt automatisch oder zeitabhängig.

Da nach dem Widerstandsheizprinzip gearbeitet wird, ist diese Technik für den Betrieb mit Leitungswasser, teilenthärtetem Wasser, sowie entsalztem Wasser aus einer Umkehrosmoseanlage geeignet. Entsalztes Wasser hält den Wartungsaufwand minimal, da keine Ablagerungen im Dampfzylinder entstehen.

Bei dem Betrieb eines Heizstab-Dampfluftbefeuchters mit Trinkwasser sinken die durch den Verdampfungsprozess ausgefällten Mineralsalze im Dampfzylinder nach unten und lagern sich im darunter liegenden Kalkauffangbehälter ab. Dies verlängert die Wartungsintervalle und verringert den Wartungsaufwand, da sich die angesammelten Mineralsalze im Kalkauffangbehälters einfach entfernen lassen. Der Auffangbehälter ist über Drehverschlüsse zu öffnen und wieder verschließbar. Das im Kalkauffangbehälter enthaltene Wasser wird über einen seitlich angeordneten Ablasshahn entleert.

Die gleichen Geräte werden für den Betrieb mit vollentsalztem Wasser angeboten und besitzen keinen Kalkauffangbehälter, da vollentsalztes Wasser keine gelösten Mineralien enthält.

Es gibt auch Systeme, die speziell für den Betrieb mit Reinstwasser und aufbereitetem Wasser konstruiert sind. Der Dampf wird in einem Edelstahlbehälter produziert. Durch die zeitgesteuerte Spül- und Ablassfunktion in Verbindung mit der Regelelektronik ist eine zusätzliche Kalkauffangvorrichtung nicht erforderlich. Für die Direktraumbefeuchtung können Dampfgebläse angeschlossen werden. 

Ein weiteres Heizstab-Dampfluftbefeuchtungssystem ist mit einem Dampfzylinder-Spülsystem ausgestattet. Bei Verwendung von Trinkwasser verwirbelt das Spülsystem die Ablagerungen am Boden des Dampfzylinders und unterstützt die Abschlämmpumpe, die die Ablagerungen in den Abfluss fördert. Der Dampfzylinder aus Kunststoff ist in der Mitte geteilt und leicht zu öffnen. Er kann von Härtebildnern gereinigt und wieder verwendet werden.

Gas-Dampfluftbefeuchter

Gas-Dampfluftbefeuchter sind für den Betrieb mit Erdgas oder flüssigem Propangas konzipiert.

Die Leistung dieser Dampfluftbefeuchter betragen je nach Gerätegröße zwischen 34 und 272 kg Dampf/h. Der Dampf kann über ein Dampfverteilsystem direkt in die Raumluft eingeleitet werden. Für den Einsatz von Gas-Dampfluftbefeuchtern sind ein geeigneter Kamin, sowie Wasseranschluss und -abfluss Voraussetzung.

 

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