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Luft und ihre Feuchtigkeit

Luft ist ein Gemisch aus verschiedenen Gasen und enthält rund 21 % Sauerstoff, 78 % Stickstoff, 1 % Edelgase und 0,035 % Kohlendioxid. Außerdem enthält die Luft Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf.

Die Luftfeuchtigkeit kann durch absolute Feuchtemaße wie "absolute Luftfeuchte" (g Wasser/m³ Luft), Taupunkttemperatur (°C) und Wasserdampfdruck (hPa) oder als relative Luftfeuchte (%) angegeben werden. Die relative Luftfeuchte stellt bei einer gegebenen Lufttemperatur den prozentualen Wasserdampfgehalt der Luft im Vergleich zum maximal möglichen Wasserdampfgehalt dar. Die verbreitetste Angabe ist die relative Luftfeuchte. 

Da warme Luft mehr Wasserdampf aufnehmen kann als kalte Luft, sinkt im Winter die relative Luftfeuchte, wenn kalte Außenluft in den Innenraum gelangt und erwärmt wird. Bei einer Unterschreitung des Taupunktes kondensiert Wasserdampf aus der Luft. Das anfallende Wasser schlägt sich an kalten Oberflächen nieder. Feuchte Oberflächen stellen gute Wachstumsbedingungen für Mikroorganismen dar, wie z. B. Schimmelpilze. Deshalb sollte in der kalten Jahreszeit die relative Luftfeuchte in Räumen nicht über 50 % ansteigen.

Der Mensch verfügt über kein Sinnesorgan mit dem er die Luftfeuchtigkeit direkt wahrnehmen könnte. Bei zu geringer Luftfeuchtigkeit kann es jedoch zu Sekundäreffekten kommen, die als unangenehm empfunden werden. So kann trockene Luft z. B. höhere Staubbelastungen aufweisen als feuchte, da sich Staub länger in der Schwebe hält. Daneben können vermehrt elektrostatische Aufladungen und daraus resultierend auch das Entstehen von Funken beim Ladungsausgleich auftreten.

Praktische Erfahrungen zeigen, dass in Büros oder vergleichbaren Arbeitsräumen eine relative Luftfeuchte zwischen 30 und 70 % als behaglich empfunden wird. Fällt die relative Luftfeuchte über einen längeren Zeitraum unter 30 %, kann als Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung eine Luftbefeuchtung erforderlich werden.

Fallen betriebstechnisch oder arbeitsbedingt, z. B. durch die Wasserdampfabgabe aus Prozessen, Feuchtelasten im Arbeitsraum an, soll aus physiologischen Gründen die relative Luftfeuchtigkeit gemäß Tabelle nicht überschritten werden. Dies gilt jedoch nicht, wenn der Betriebsablauf höhere Luftfeuchtigkeiten erfordert (z. B. in Schwimmbädern).

 

Lufttemperaturmax. rel. Luftfeuchte
+ 20 °C 80 %
+ 22 °C 70 %
+ 24 °C 62 %
+ 26 °C 55 %

 Quelle: Technische Regel für Arbeitsstätten ASR A3.6 "Lüftung"

Nach den Technischen Regeln für Arbeitsstätten ASR A3.6 "Lüftung" muss die Raumluft normalerweise nicht befeuchtet werden. Für den Fall, dass Beschäftigte Beschwerden im Hinblick auf zu trockene Luft äußern, ist im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung zu prüfen, ob und ggf. welche Maßnahmen zu treffen sind.

 

 

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