Direkt zum Inhalt | Direkt zur Navigation

Glossar

Hier finden Sie anhand von Stichworten und Fachbegriffen Zugang zu spezifischen Informationen rund um die Luftbefeuchtung.

 Fusarium
Pilzgattung, die Pflanzenkrankheiten verursacht. Für Menschen in der Regel nicht gesundheitsschädlich. Sie wird häufig in wässrigen Systemen nachgewiesen, so auch in Luftproben und auf Abklatschproben von Luftbefeuchtungssystemen.
 Gefährdungsbeurteilung
Laut Arbeitsschutzgesetz muss eine Gefährdungsbeurteilung zu Arbeitsstätten, Arbeitsplätzen, Arbeitsverfahren und Arbeitsmitteln vor der Aufnahme der Arbeit durchgeführt werden. Das Ziel der Beurteilung der für die Beschäftigten mit ihrer Arbeit verbundenen Gefährdungen besteht darin, zu ermitteln, welche Maßnahmen des Arbeitsschutzes erforderlich sind.
 Gesamtkoloniezahl (GKZ)
Für die Messung wird eine Probe genommen (z. B. Luftprobe/Wasserprobe) und auf ein Nährmedium gegeben. Aus Einzelzellen bilden sich durch fortlaufende Zellteilungen "Zellhaufen", die mit dem Auge erkennbar sind und ausgezählt werden können. Ihre Anzahl wird im Verhältnis zum Volumen (pro Milliliter) oder zur Masse (pro Gramm) des Materials angegeben.
 Gesamtzellzahl (GZZ)
Die Mikroorganismen werden gesammelt und mikroskopisch ausgezählt. Dabei werden sowohl lebende als auch tote Zellen gezählt.
 Grobstaubfilter
Nach DIN EN 779 werden Filter in Filterklassen G1 bis G4 als Grobstaubfilter bezeichnet.
 Grundreinigung/Reinigung
Reinigung ist ein Sammelbegriff für das Aufrechterhalten und Wiederherstellen von Reinheit. Sie ist Teil der Instandhaltung. In regelmäßigen Abständen benötigen Luftbefeuchter aller Systemtypen eine Grundreinigung, damit die während des Betriebs entstandenen Ablagerungen entfernt werden. Bei der Grundreinigung ist darauf zu achten, dass der Luftbefeuchter ordnungsgemäß abgestellt wird. Bei RLT-Anlagen sollten die Revisionstüren von Luftwäschern mit einem mechanischen Türkontakt ausgerüstet sein, um ein unerwartetes Anlaufen der Anlage während den Reinigungsarbeiten zu verhindern.
 GS-Zeichen
Mit dem Siegel Geprüfte Sicherheit (GS) wird einem Produkt bescheinigt, dass es den Anforderungen des Produktsicherheitsgesetztes (ProdSG) entspricht.
 Härtebildner
Mit Wasserhärte wird die Äquivalentkonzentration der im Wasser gelösten Ionen der Erdalkalimetalle, in speziellen Zusammenhängen aber auch deren anionischer Partner bezeichnet. Zu den „Härtebildnern“ zählen im Wesentlichen Calcium- und Magnesiumionen. Die gelösten Härtebildner können unlösliche Verbindungen bilden, vor allem Kalk.
 Hautkontakt
Ist die Berührung der Haut mit Materialien (Flüssigkeiten, Pasten, Feststoffen) sowie Aerosolen, Gasen und Dämpfen, die Gefahrstoffe und/oder biologische Arbeitsstoffe enthalten können einschließlich der Benetzung der Haut mit Spritzern oder der Kontakt mit kontaminierter Arbeitskleidung oder kontaminierten Oberflächen.
 Hydrophysikalische Entkeimung
Wasser verändert bei hohen physikalischen Belastungen seine Struktur. Einer hydrophysikalischen Wasserentkeimung liegen die physikalischen Vorgänge und Scherkräfte eines Zyklons zu Grunde. Durch eine Pumpe angetrieben werden im Systemreaktionsraum erhebliche Scherkräfte und stark wechselnde Druckgebiete erzeugt, die das zu behandelnde Wasser innerhalb kürzester Zeit durchströmen muss. Vorhandene biologische Kontaminationen können unter Ausnutzung dieser Eigenschaften abgeschieden werden.
 Hygieneinspektion
Ist eine qualifizierte Untersuchung des Hygienezustands der RLT-Anlage. Dabei unterscheidet man zwischen „Hygiene-Erstinspektion“ und „Wiederholungs-Hygieneinspektionen (kurz: Hygieneinspektionen)“. Die Hygiene-Erstinspektion muss von Fachpersonal, qualifiziert mindestens gemäß VDI 6022 Blatt 4, Kategorie A vor der ersten Inbetriebnahme durchgeführt werden. Die Hygieneinspektionen sind bei RLT-Anlagen ohne Befeuchtung im Abstand von drei Jahren, mit Befeuchtung im Abstand von zwei Jahren, an nassen Rückkühlwerken für RLT-Anlagen im Abstand von zwei Jahren durchzuführen und von mindestens gemäß VDI 6022 Blatt 4, Kategorie A qualifiziertem Personal vorgenommen werden.
 Hygienekontrolle
Ist die regelmäßige Beobachtung des Hygienezustands von RLT-Anlagen in kurzen Zeitabständen. Ziel der durchzuführenden Hygienekontrollen ist es, durch häufige Sichtprüfung oder durch stichpunktartige mikrobiologische Kontrollen des Befeuchterwassers Hygienemängel an RLT-Anlagen frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Eine Hygienekontrolle darf nur von qualifiziertem Fachpersonal (mind. gemäß VDI 6022 Blatt 4, Kategorie B geschult) durchgeführt werden.
 Hygieneschulung
Die dauerhafte Einhaltung der hygienischen Anforderungen und die Durchführung der hierfür notwendigen Betriebs- und Instandhaltungsmaßnahmen in RLT-Anlagen setzt eine entsprechende Qualifikation des Personals voraus. Eine anerkannte und notwendige Qualifikation ist auf jeden Fall eine Hygieneschulung gemäß VDI 6022 Blatt 4. Für die Durchführung einer Erst- und Wiederholungsinspektion nach VDI 6022 ist für das technische Personal eine Hygieneschulung nach Kategorie A mit bestandener Abschlussprüfung notwendig. Für die Durchführung von wartungsbegleitenden Hygienekontrollen ist eine Schulung nach Kategorie B mit bestandener Abschlussprüfung ausreichend. Die BG ETEM führt als Schulungspartner des VDI solche Qualifizierungsschulungen durch.
 Hygrometer
Messgerät, das die relative Luftfeuchtigkeit misst und anzeigt. Diese Geräte kann man eichen oder überprüfen, indem man sie einige Zeit in einen feuchten Lappen wickelt: Die Anzeige sollte dann 100 % sein. Einfache Hygrometer sind in jedem Baumarkt erhältlich.
 Hygroskopisches Material
Material, das Feuchtigkeit aus der Umgebung (meist in Form von Wasserdampf aus der Luftfeuchtigkeit) aufsaugen und wieder abgeben kann, wird als hygroskopisch bezeichnet. Z. B. Papier, Holz.
 Hygrostat
Elektronischer Regler für Luftbefeuchtungsanlagen, der die gewünschte Relative Raumluftfeuchte regelt.
 Inaktivierung
Ist die irreversible Zerstörung der Vermehrungs- und Infektionsfähigkeit der biologischen Arbeitsstoffe.
 Infektion
Ist ein aktives oder passives Eindringen (Aufnahme), Haften und Vermehrung eines pathogenen biologischen Arbeitsstoffes in bzw. an einem Mikroorganismus mit nachfolgender Abwehr- und/oder Schädigungsreaktion.
 Infektionsschutzgesetz
Das deutsche Infektionsschutzgesetz (IfSG) regelt seit dem 1. Januar 2001 die gesetzlichen Pflichten zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen. Zweck des Gesetzes ist es, übertragbaren Krankheiten beim Menschen vorzubeugen, Infektionen frühzeitig zu erkennen und ihre Weiterverbreitung zu verhindern.
 Instandhaltung
Die Instandhaltung (technische Wartung) umfasst in der Regel eine Inspektion mit Zustands- und Funktionsprüfung sowie Funktionsmessung. Dazu gehören Prüfung des äußeren mechanischen Zustands, Prüfung der Funktion und der technischen Daten durch Messen und Vergleichen mit den vorgegebenen Soll-Werten, Beurteilung der Leistungsfähigkeit, der Wirtschaftlichkeit und der Sicherheit sowie Festlegung notwendiger Instandhaltungsarbeiten.
 Ionenaustauscher
Sind Materialien, mit denen gelöste Ionen durch andere Ionen gleichnamiger Ladung (d. h. positiv oder negativ) ersetzt werden können. Je nachdem welche Art von Ionen ausgetauscht wird, unterscheidet man Kationenaustauscher und Anionenaustauscher.
 Kälteglocke
Durch dezentrale Düsenluftbefeuchtungseinrichtungen wird die Raumluft über Düsen direkt befeuchtet. Bei dieser Befeuchtungsart können durch das Zusammentreffen von kaltem Befeuchterwasseraerosol und warmer Raumluft Kälteglocken unterhalb der Befeuchtermodule entstehen, die von den Beschäftigten als unangenehm empfunden werden können (lokale thermische Unbehaglichkeit).
 Keime
Keime ist ein nicht wissenschaftlicher Sammelbegriff für Mikroorganismen; darunter werden landläufig Bakterien, Schimmelpilze, Hefen und Einzeller verstanden. Häufig wird der Begriff Keime auch fälschlicherweise mit Krankheitserreger gleichgesetzt.
 Keimzahlbestimmung
Bei der Keimzahlbestimmung wird die Zahl der Zellen in einer Probe, die sich unter bestimmten Wachstumsbedingungen vermehren kann, bestimmt. Die Probe wird bebrütet. Die Keime vermehren sich, und man erhält auf festen Nährmedien eine Kolonie, die mit freiem Auge sichtbar ist.
 Kokken
Kugelförmige Bakterien, die sich in Haufen oder Ketten etc. zusammenlagern können. In vielen Bakterienfamilien und Gattungen gibt es kokkenförmige Bakterien. Zur Beurteilung einer potentiellen Gesundheitsgefährdung ist dieses Kriterium nicht aussagekräftig, da es sich um ein rein morphologisches Kriterium (äußere Form) handelt.
 Kollektive Schutzmaßnahmen
sind technische und organisatorische Maßnahmen, die im Gegensatz zu persönlichen Schutzmaßnahmen (PSA) nicht auf einen einzelnen Beschäftigten bezogen sind. Dazu gehören Maßnahmen, wie z. B. geschlossene Systeme, Absaugung, Brandschutz, Explosionsschutz. Sie haben Vorrang vor persönlichen Schutzmaßnahmen.
 Koloniebildende Einheiten (KBE)
Abkürzung für "koloniebildende Einheiten". Maßeinheit der Gesamtkoloniezahl. Für die Messung von KBE wird eine Probe genommen (z. B. Luftprobe/Wasserprobe) und auf ein Nährmedium gegeben. Dabei bilden sich aus den winzigen unsichtbaren "Keimen" durch Zellteilung mehrere Kolonien, die mit dem Auge erkennbar sind und nach Anleitung ausgezählt werden können.
 Kontamination
Ist die Verunreinigung von Arbeitsstätten, Arbeitsbereichen, Einrichtungen, Maschinen, Werkzeugen, Arbeitskleidung, der Haut der Beschäftigten oder der Atemluft mit gefährlichen Stoffen. Gemäß BioStoffV handelt es sich um die über die gesundheitlich unbedenkliche Grundbelastung hinausgehende Belastung des Arbeitsplatzes mit biologischen Arbeitsstoffen.
 Kritischer Befund
Ein kritischer Befund liegt in RLT-Anlagen vor, z. B. bei wiederholter Richtwertüberschreitung der koloniebildenden Einheiten, wiederholter überhöhter Schimmelpilzkontamination des Befeuchterwassers oder optisch feststellbarer mikrobieller Vermehrung.
 KTW-Empfehlungen
Die Kunststoff-Trinkwasser (KTW)- Empfehlungen des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes definieren die hygienischen Anforderungen an Kunststoffe in Kontakt mit Trinkwasser. Sie beinhalten die gesundheitliche Beurteilung von Kunststoffen und anderen nicht metallischen Werkstoffen im Rahmen des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes für den Trinkwasserbereich. Mittlerweile sind die KTW-Empfehlungen durch verschiedene neue Leitlinien des UBA (Umweltbundesamt) ersetzt worden. (Nähere Informationen siehe www.dvgw.de  bzw. www.umweltbundesamt.de)